Heft 
(1915) 23
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Dag von einer Diine verschüttete bronzezeitliche Dorf bei Wutzetz.

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9. Chronologie.

Im Gegensatz zu allen anderen vorgeschichtlichen Siedlungen hat das Dorf bei Wutzetz der genaueren chronologischen Bestimmung bisher große Schwierigkeiten entgegengesetzt. Erst die letzten Aus­grabungen haben nun mit der Bronzenadel und den Tongefäßen eine gewisse Entscheidung gebracht. Die Gegend war während der jüngeren Bronzezeit besiedelt. Wie weit die zeitlichen Grenzen nach oben und

Abb. 15. Keste eines Siebgefäßes. 2:3.

(Hitrk. Museum II. 25061 a u. b.)

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nach unten reichen, läßt sich naturgemäß bis jetzt nicht sagen. Wahr­scheinlich ist jedoch, daß die frühe Eisenzeit ebenfalls noch in Betracht kommt.

Die Ausgrabungen werden im Laufe der nächsten Jahre vom Märkischen Museum fortgesetzt. Da ein verhältnismäßig großer Teil der Siedlung bereits untersucht worden ist, darf man annehmen, daß vor der etwaigen Aufforstung das Hauptgebiet wissenschaftlich er­schlossen werden kann. <

10. Bedeutung.

Wohl niemand hätte bisher vermutet, daß wir unter einer 45 m hohen märkischen Sanddüne jemals die Spuren eines vorgeschichtlichen Dorfes finden werden. Die Siedlung bei Wutzetz ergänzt nicht nur unsere Kenntnis der in grauer Vorzeit in unserer Heimatprovinz vor­handenen Dörfer, sie bestätigt nicht nur, was wir an anderen Stellen der Mark erforschen und ergründen konnten, sie hat nicht nur Interesse und Bedeutung für den Siedlungsarchäologen; vielmehr gibt sie nun auch den Geologen, meines Wissens überhaupt die erste Handhabe,