Heft 
(1915) 23
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Conrad v. Rappard, der Begründer des märkischen Brannkohlen-Bergbanes. 45

die Hörer derFreien Hochschule und die Mitglieder derBrandenburgs zum Ausdruck gekommen. Bei letzterer Gelegenheit war ein großer Teil der Bewohner der Umgegend (Wutzetz, Nackel und Läsikow) ebenfalls an der Fundstelle versammelt.

Zum Schlüsse bleibt mir nur die angenehme Pflicht, Herrn Pfarrer Wolfram, Herrn liittergutsbesitzer Hauptmann von der Hagen und allen Einwohnern der genannten Dörfer für die so oft und so freundlich gewährte Unterstützung verbindlichsten Dank zu sagen, vor allem aber dem Besitzer des Geländes, Herrn Eigentümer Ribbe, für die Erlaubnis zur Untersuchung des Geländes und für freundliche Über­lassung der Fundstücke.

Conrad v. Rappard,

der Begründer de* märkischen Braunkohlen-Bergbaues.

Von Dr. Niebour (Wilmersdorf).

Bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts war Holz das einzige. Brennmaterial, das in Berlin und den übrigen Städten der Mark verfeuert wurde. Von dieser Zeit an beginnt die Torffeuerung, die zunächst von der Bevölkerung mit Mißtrauen aufgenommen wurde, sich aber bald großer Beliebtheit erfreute. Der Torf kam zu Wasser aus dem Ilavellande. Er blieb bis 1840 das beliebteste Brennmaterial für Stubenfeuerung, und fast jede Berliner Familie pflegte sich ihren Winterbedarf im Herbst anfahren zu lassen. Mit 1840 setzt die Ver­wertung der in der Mark sich vielfach vorfmdenden Braunkohle ein, die wieder zunächst mit vielen Vorurteilen zu kämpfen hatte, bald aber endgültig Siegerin wurde und deren Abbau eine große Quelle des Wohlstandes für die bisher so armen märkischen Lande wurde.

Das Hauptverdienst an der Erschließung der Kohlenschätze gebührt dem damaligen Land- und Stadtrichter in Alt-Landsberg Conrad v. Rappard, einem Westfalen, der es verstand, mit echt westfälischer Zähigkeit und Energie, alle sich ihm entgegenstellenden Schwierigkeiten zu überwinden und dessen auch sonst in vielerlei Richtung interessante Persönlichkeit es wohl verdient, den Lesern unserer Zeitschrift näher gerückt zu werden.

Die Familie Rappard, die Deutschland eine ganze Reihe tüchtiger Männer geliefert hat, leitet ihre Abstammung von Jos. Heinrich Rappard ab, der 1450 in Rapperswyl in der Schweiz lebte und dessen Nach­kommen an den Niederrhein ausgewandert sind. 165317Q7 lebte

Gerhard R. als Rentmeister in Kleve; sein Sohn Heinrich Wilhelm (1681 1747) war ebendaselbst Kriegs- und Domänenkammer- Direktor, besaß auch mehrere Rittergüter und dessen Sohn Johann