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C. H. Johl
Zweiteilung, obgleich die Nachrichten, die ich erhielt, dies nicht mit Sicherheit feststellen lassen.
Gleichartige Zettelstrecker hat der Uppstadgogn im Heibergske Samlinger in Amble i Sogn. Die Kette ist nach einer Mitteilung des Herrn G. F. Heiberg vom 29. Oktober 1913 durch vierzig Steine beschwert; sie sind teils aus „klaber“, teils aus Schiefer mit einem Durchschnittsgewicht von 1,15 kg. Fünf bis sieben Fäden werden durch einen Stein gestrafft. Eine Reihenanordnung ist bei diesem Webestuhle, der wohl der primitivste der bekannt gewordenen Uppstadgogn ist, nicht zu bemerken.
In der Heibergschen Sammlung befindet sich außerdem eine große Zahl zufällig gefundener Steine in Gruppen von zehn bis fünfzehn Stück. Zwei vollständige Sätze aus dem Mittelalter hebt Herr Heiberg in seinem Briefe besonders hervor. Der eine besteht aus achtundvierzig schön geformten Steinen, die in Sogne gefunden wurden. Ihr Durchschnittsgewicht ist gering, 0,4 kg; dadurch erklärt sich auch die große Stückzahl des Satzes. Einige Gewichte sind mit einem Radkreuze 0 versehen. Die andere Gruppe wird von achtundsiebzig sämtlich gut gearbeiteten Steinen gebildet. Sie wurden in Hopperstad Vik in Sogn gefunden. Ihr Durchschnittsgewicht beträgt 0,41 kg; sie haben zum Teil eingeritzte Zeichen und Marken.
Radkreuze und andere Zeichen sieht man auch auf vielen Webstuhlgewichten des Museums vaterländischer Altertümer in Kiel. Nach den Fundstücken zu urteilen, ist in Schleswig-Holstein das scheibenförmige Gewicht dem kegel- oder pyramidenförmigen vorgezogen worden; auch kugelige Stücke habe ich in Kiel gesehen. 14 )
Die flache Form der Webstuhlgewichte ist auch in England üblich gewesen; es sind zahlreiche Beschwersteine aus Kreide mit Bohrlöchern gefunden worden. Roth betont ausdrücklich, daß sie nicht als Netzsenker gedient haben können, und daß kein einziges frei stehen kann. u )
Es steht somit fest, daß in alten Zeiten einmal die Kettenfäden an aufrechten Webstühlen durch angehängte Steine oder aus anderem Material geformte Gewichte gespannt worden sind. Es ist nun die Frage, ob wir in den kegel- und pyramidenförmigen Tonkörpern der Ausgrabungsfunde Zettelstrecker erblicken können oder nicht?
14 ) Nach Blinkenberg befinden sich Uppstadgogn in Stockholm (Nordiske Museum), Kristiania (Norsk Folkemuseum und Landbrukmuseum), Lillehammer (Sandvigske Samlinger). Sie sollen jiem Farmer-Stuhl Worsaaes gleichen.
15 ) Vergl. Hooper, a. a. 0. S. 283.