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14. (10. außerordentliche) Versammlung des XXII- Vereinsjahree.
Material gesammelt und nach Stilarten, Alter und Oertlichkeit in eine höchst dankenswerte Übersicht gebracht.
d) U. M. Herr Geh. San. Rat. Dr. Richard Cohn überreicht ein „Luch und Land“ benanntes Büchleiu, welches einen schätzenswerten Beitrag zur Heimats- speziell Familien-Kunde der Friesacker Gegend darbietet.
e) Eine willkommene Ergänzung zur Darstellung der Mundarten unserer Provinz bietet Wilhelm Seelmann (Sohn unseres M. Herrn Oberbibliothekar Prof. Dr. S-): „Die Mundart der hinteren Neumark oder daß Ostmärkische“ (Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung; XXXIX. 1913.) Ein bis dahin völlig unbeachtet gebliebener Dialekt, der aufs Fleißigste gesammelt in die Zahl der märkischen Mundarten sach- und fachkundig eingeordnet wird.
f) An Kreiskalendern 1914 vorgelegt: der für Ruppin mit besonders schätzenswerten Beiträgen des Berliner Schriftstellers Carl Lücke, eines der besten Kenner der Grafschaft Ruppin. Desgl. der Kreiskalender für Zauch-Belzig ebenfalls mit mehreren interessanten Beiträgen.
g) Die Festschrift zur Einweihung des am 28. vorigen Monats eingeweihten Berliner Osthafens mit prachtvoller Ausstattung im Auftrag des Magistrats vom Stadtbaurat Friedrich Krause.
h) Die Jubiläumsschrift: „25 Jahre der Spree-Havel-Dampf- schiffahrts-Gesellschaft“. Im Auftrag der Direktion ansprechend und belehrend verfaßt von Hans Kins.
Den Hauptvortrag hielt Herr Professor Dr. Willy Spatz über „Märkische Rittersitze.“ Zu dem mit wohlverdientem Beifall aufgenommenen Vortrag hatte Herr Maler Karl Oenicke einige stimmungsvolle Gemälde und Zeichnungen freundlichst zur Verfügung gestellt.
E. Friedei.
W. (10. außerordentliche) Versammlung des XXII. Vereinsjahres
Sonntag, den 9. November 1913
Wanderfahrt unter Leitung u. M. Herrn Dr. Netto nach Potsdam.
Von Station Charlottenhof kommend, besichtigten wir zuerst die neue prächtige Erlöserkirche, die nach Plänen des Baurats Möckel unter ganz spezieller Förderung unserer Kaiserin erbaut und am 4. Mai 1898 für den südwestlichen Teil der Friedenskirchen-Gemeinde eingeweiht wurde. Orgelspiel begrüßte unsern Eintritt und geleitete unsern Ausgang.
Dann durch Cbarlottenhof zur Höhe des Orangeriehauges, woselbst Herr Dr, Netto die nötigen Erklärungen gab. Hiernächst stiegen