15. (11. außerordentliche) Versammlung des XXII. Vereinsjahres.
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Propellerdynamometer. Ersteres dient zur Messung des Schiffswiderstandes am Modellkörper mittels eines Gewichtes und weiterhin durch Übertragung mittels Feder; letzteres dagegen dient iur Messung des Propellerwiderstandes im Wasser;
c) eine kleine Rinne (20 in) für kleine Flußmodellschiffe;
d) Werkstätten, Zeichenräume, eigene elektrische Kraftanlage für den Schleppwagen und die Maschine.
Zu dem Werkstattbetriebe gehören: Modelltischlerei, -formerdi, -gießerei.
Die Modellschleppversuche werden nach dem Froudescheü Verfahren zur Bestimmung des Schiffswiderstandes bei verschiedenen Geschwindigkeiten mit Modellen vorgenommen, die aus Holz, Eisenbeton oder Paraffin hergestellt sind. Letzterer Stoff wird insofern bevorzugt, als er leicht zu bearbeiten ist, Gußfehler lassen sich bequem ausgleichen durch Abschneiden oder Angießen, was alles beim Holzmodell sich schwieriger gestaltet. Zudem kann die Masse nach Beendigung der Versuche zu neuer Verwendung wieder eingeschmolzen werden.
Mit den Einrichtungen der Anstalt lassen sich Modelle bis zu 7 m Länge, 1 m Breite und 0,35 m Tiefgang nach Zeichnung maschinenmäßig herstellen.
Wie geht nun die Herstellung so eines Modells vor sich? In einem entsprechend großen Kasten, der mit Modellierton gefüllt ist, wird mittels Spautlehren, d. h. Rippenmodellen, die Hohlform eingeformt und, wie bei allen Gußstücken, zur Materialersparnis ein Kern eingebaut, sodaß zwischen Kern und Form 4—5 cm Raum bleiben, die nun mit Paraffin ausgegossen werden. Wir erhalten so ein hohles Schiffsgefäß von Paralfin. Nach 12—15 Stunden ist der Modellkörper soweit erkaltet, daß er bearbeitet werden kann. Nun wird er mit dem Randfräser geebnet, und um dem Rumpf die genaue Form nach der Zeichnung zu geben, werden die Wasserlinien eine nach der andern mit der Modellfräsmaschine eingefräst. Ihre Übertragung auf das Modell erfolgt durch sinnreiche Anwendung des bekannten Vergrößerungsinstruments, des Storchschnabels. Die nun noch vorhandenen dreieckigen Kanten werden mit dem Hobel beseitigt, dann wird das Modell mit Ziehklingen abgezogen, und falls erforderlich, werden noch Wellenböcke, Schrauben usw. eingesetzt, das Modell ist nun für den Schleppversuch fertig. Solche Modelle werden bis zu 400 kg Paraffingewicht angefertigt.
Wir kommen nunmehr zu dem Versuch selber. Nachdem das Modell auf den gehörigen Tiefgang geballastet ist, wird es an dem Modelldynamometer des Schleppwagens befestigt und von diesem in der Längsrichtung der 150 m langen Rinne mit Geschwindigkeiten bis zu