16. (6 ordentliche) Versammlung des XXII. Vereinsjahres.
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Überzeugung, welch regen Anteil die Wissenschaft an der Ausgestaltung des modernen deutschen Schiffbaus hat. Wenn man glaubt, daß im Laufe der Jahrhunderte sich gewisse feststehende Formen im Schiffbau herausgebildet haben, so stellt die Gegenwart mit stetigem Fortschreiten, mit immer neuen Erfindungen und Anforderungen stets neue Ansprüche an den Geist unserer Technik. Nirgends hat das Wort des alten Weltweisen „Alles fließt“ mehr Geltung als gerade im Schiffbau. Umgekehrt aber dankt unser heutiger Schiffbau seine geradezu glänzende Entwick- ung zum großen Teil der stillen Arbeit des Gelehrten auf der Schleuseninsel, der die errechneten Formeln auf ihre praktische Bewährung hin in unserer Modell-Schleppanstalt sorgsamer Nachprüfung unterzieht.
16. (S. ordentliche) Versammlung des XXII. Vereinsjahres
Mittwoch, den 26. November 1913 im Landeshause.
Unserm Gründungsmitglied, Herrn Robert Mielke, ist der Charakter als Professor verliehen. Wir wünschen herzlich Glück zu dieser wohlverdienten Ehrung.
Unser laugjähriger Freund und u. Mitglied, Herr Kantor Kuhlmey zuBelzig, sendet mehrere willkommene Gaben ein: Zunächst Photographien der Kirchenruine von Dahnsdorf, der Kirchen zu Eisholz und im Schlüssen mit zugehörigem Text, dazu noch 6 Ansichtspostkarten von Belzig, Niemegk und Umgegend. Desgl. eine sehr ausführliche, vom ortgeschichtlichen Standpunkt recht willkommene „Geschichte der Flämingdörfer Borne und Bergholz.“ Verfasser der Pastor loci Hermann Silkenstädt.
Der fleißige Sammler und Verwalter unserer Photographie-Abteilung, u. A.-M. Herr Rechnungsrat Kerkow, übergibt seitens u. M. Herrn Fritz Bötzow 15 Ansichtspostkarten, darunter 9 die altbekannte Berliner Familie Bötzow betreffend. Verbindlichen Dank.
Als Geschenk überreicht wird der vom Vorsitzenden herausgegebene Groß-Berliner Kalender, illustriertes Jahrbuch 1914. Zu demselben haben u. a. verschiedene Brandenburgia-Mitglieder Beiträge geliefert. Im übrigen sei auf das ausführliche Referat des Herrn Rektor Otto Monke verwiesen.
Den mit vielem Beifall aufgenommenen Hauptvortrag des Abends hielt u. M. Frl. Elisabeth Lemke über: Die Eberesche und ihre nächsten Verwandten.