Heft 
(1915) 23
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Ein märkischer Groschenfand aus dem 15. und 16. Jahrhundert.

Von Emil Bahrfeldt.

Bei Ackerarbeiten auf seinem Besitztum in Beenz bei Lychen fand der Landwirt August Kühn am 4. Juli 1913 einen Topf mit alten Münzen, die er dem Märkischen Museum in Berlin einlieferte. Der Topf war in Trümmer gegangen und diese waren verzettelt worden, so daß die Form des Gefäßes sich nicht mehr feststellen ließ. Der Inhalt zeigte sich als ein großer Haufe völlig mit Grünspan überzogener Stücke in Größe vom Taler bis herunter zum Pfennig und im vorliegenden Zustande fast durchweg im Gepräge nicht mehr erkennbar. Das Gewicht betrug 7 Pfd. 160 g.

Nach vorgenommener Reinigung ergab sich eine Zusammensetzung, die sich in der Hauptsache auf Gepräge der Mark Brandenburg, Pommern, Mecklenburg, Lübeck und Hamburg erstreckte, daneben aber mehr oder weniger starke Beimengung von Münzen niedersächsischer Herkunft und wie üblich vereinzelter versprengter Stücke, bis aus den Ostseeprovinzen, sehen ließ.

Der Fund gibt ein Bild von dem Geldumläufe in dem nördlichsten Zipfel der Mark, dicht an der Grenze Mecklenburgs und unweit Pommerns im 4. Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts. Die Oertlichkeit erklärt das starke Vorhandensein von Münzen auch der beiden letztgenannten Staaten, und deren Beziehungen zu den Hansestädten Lübeck und Hamburg die reich­liche Beisteuer dieser zu dem Inhalte. Die Münzen beginnen etwa 1450, die jüngste ist von 1543 und bezeichnet damit die Vergrabungszeit des Fundes. Ein erheblicher Teil davon war lediglich Schmelzgut.

Im einzelnen ist über den Inhalt Folgendes festzustellen:

Kurfürstentum Brandenburg.

Friedrich 2., 1440 1470.

Münzstätte Prenzlau.

Vierchen in drei verschiedenen Typen: Brandenburgischer Adler und Zollernschild; Adler und Helm; Adlerschild und Helm. Bahrfeldt*) No. 23, 24, 26 .. 14 Stück '

*) Emil Bahrfeldt. Das Münzweaen der Mark Brandenburg. Bd. II, von 1416-1460.