Heft 
(1915) 23
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Dr. Emil Bahrfeldt

angegeben findet. Ein kleiner Teil Groschen aus den Jahren 14981506 hat keine Münzstättenangabe und über ihre Herkunft kann man deshalb nicht mit Sicherheit urteilen.

Auch auf die Form der Ziffern in den Jahrzahlen sei aufmerksam gemacht. Öfter wird 4 durch X, 5 durch 1, 7 durch A bezeichnet, was manchmal zu Irrungen Anlaß gegeben hat.

Der Fund lieferte Groschen aus unbestimmter Münzstätte. Joachim und Albrecht von 1500, 1501, 1502, 1504 .... 26 Stück. Joachim 1. allein von 1500, 1501, 1503, 1504, 1506 . . . *> 17 Stück.

Man mag hier den Jahrgang 1505 vermissen, der in den Münz­büchern bisweilen angegeben ist. Letzteres zu Unrecht. Ich bin all diesen Notizen von 1505 nachgegangen und habe die Stücke untersucht, die sich jedesmal mit unbedingter Sicherheit als nicht mit dieser Jahr­zahl versehen herausgestellt, sondern als mit 150 X (verkehrter z) oder 1503 beprägt erwiesen haben. Noch zuletzt im Katalog Killisch von Horn 1904 wurde bei No. 104 die Jahrzahl 1505 als unanfechtbar deutlich in Anspruch genommen, und doch mußte ich sie nach vorgenommener Prüfung des Originals als unanfechtbar 1503 mit oben mangelhaft aus­geprägtem Kopfe der letzten Ziffer feststellen. Unter den vielen tausenden von brandenburgischen Groschen, die mir im Verlaufe von 45 Jahren durch die Hände gegangen sind, habe ich kein Stück, aus welcher Prägestätte es auch gekommen sei, mit 1505 gefunden, und ich muß danach aufrecht erhalten, daß aus diesem Jahre datierte Münzen nicht vorhanden sind.

Münzstätte Angermünde.

Joachim 1. ohne Jahrzahl.1 Stück.

Groschen mit der Beschriftung Angermünde kommen sehr selten vor. Sie führen keine Jahrzahl, sind aber bald nach 1502 entstanden und Arbeiten der in diesem Jahre angestellten Münzmeister Jakob und Melchior Brasche, Vater und Sohn.

MünzstätteBerlin.

Hier begann der Groschenschlag mit den Stücken ohne Jahrzahl vor 1507. Von da ab sind sie datiert, reichen aber nur bis 1518. Ein Landtagsbeschluß endete den Betrieb, auch wurde der Münzmeister Andreas Boidecke wegen Münzvergehens im gleichen Jahre gefangen gesetzt und mußte, 1519 entlassen, Urfehde schwören.

Joachim und Albrecht. Ohne Jahrzahl, 15071513 ... 70 Stück.

Joachim 1. 15l41518.43 Stück.

Münzstätte Brandenburg.

Ihr stand Hermann Meyse seit 1511 vor. Sein Vorgänger ist nicht bekannt.