Heft 
(1915) 23
Seite
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Ein märkischer Groschenfund aus dom 15. und 16. Jahrhundert.

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Joachim 1. und Albrecht. 1512, 1514.2 Stück.

Joachim 1. 1514, 1516 .2 Stück.

Der Gemeinschaftsgroschen der beiden Brüder von 1514 ist be­sonders bemerkenswert, er bildet eine neue Erscheinung: Bd. II meines Brandenburgischen Münzwesens enthält ihn noch nicht.

Münzstätte Frankfurt.

Die Prägung begann 1499 und stand bis 1502 unter dem bei Jo­hann Cicero genannten Heinrich Koch und dessen Nachfolger Moriz Kreusel, der vorher in Garz als Münzmeister Herzog Boleslaus 10. von Pommern geprägt hatte. Auf ihn sollte in Frankfurt Jakob Brasch (vgl. Angermünde sowie weiterhin Stendal und Parchim) folgen, der aber wegen der unter Beihülfe des Kanzleiangestellten Valentin Wins vorgenommenen Fälschung seines Kontraktes als Münzmeister nicht an­gestellt wurde. Das Amt übernahm statt seiner Dietrich von Ostrum, den späterhin Moriz Kuneke und dessen Sohn Martin ablösten.

In Frankfurt ist stark geprägt worden, das drückt sich auch durch den Inhalt unseres Fundes aus, in welchem fast alle Jahrgänge durch

Groschen vertreten sind.

Joachim und Albrecht, o. J., 1499, 1500, 15011513 ... 49 Stück. Joachim 1., 1510, 1514-1528, 1532 . 74 Stück.

Bei den Groschen von 1500 sei darauf hingewiesen, daß sie die Jahresangabe nicht in Zitfern tragen, sondern die eigentümliche Bezeich­nung M V C haben; das heißt M (eintausend) V (fünf) C (hundert) = 1500.

Von den im Verhältnis zu den Groschenreihen höchst seltenen Halben Groschen: Hs. Adler, ohne Scepter auf der Brust. Rs. Langes Kreuz, belegt mit Scepterschild. Var. zu Bahr-

feldt 2'. 8 c . .. 1 Stück

fand sich ebenfalls ein Stück vor.

Die altmärkische Münzstätte Stendal hat gleicherweise erheblichen Anteil an dem Funde durch ihre Groschen.

Joachim und Albrecht, 15091513, 1516 . 10 Stück.

Joachim 1., 15141517, 1522, 1524, 1529-1535, o. J. . . . 78 Stück. Auch hier tritt ein

halber Groschen Joachims auf von gleichem Typus wie der unter Frankfurt verzeichnete Var. zu Bahrfeldt 271 . 1 Stück. Die Groschenprägung in Stendal setzte auf Grund einer Verordnung von 1508 im Jahre 1509 ein und dauerte bis 1535. Münzmeister waren Jakob Brasch 1502/3, Simon Preger 1508, die beide Pfennige schlugen, Georg Füge 1509-1525, Martin Füge 1528/29, Hans Tornow d. ä. 1531 1535.

Über Schrot und Korn der märkischen Groschen im allgemeinen sei bemerkt, daß die Verordnungen darüber auf 100 Stück aus der