Heft 
(1915) 23
Seite
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I)r. Emil Bahrfeldt

Lützow Münzmeister in Wittenburg, doch ging der Betrieb dort bald ein. Die sonstigen Münzstätten Albrechts in Ribnitz und Gadebusch waren nach der Zeit, die unser Fund umfaßt, in Betrieb.

Stadt Rostock.

In Rostock prägten die mecklenburgischen Herzoge, von denen die Münzgerechtigkeit im 14. Jahrhundert auf die Stadt überging, die sie bis zum Jahre 1864 wahrgenommen hat, zuletzt allerdings nur durch Herstellung von kupfernen Dreilingen.

Der Beenzer Fund enthielt

Schillinge. Hs. Greif nach links. Ks. Kreuz, belegt mit einem

r (Rostock).217 Stück.

Dreilinge von demselben Typus wie die Schillinge . 23 Stück.

Beide Sorten tragen keine Jahrzahlen und führen durchweg den Spruch: Sit nomen domini henedictus. Sie unterscheiden sich im ein­zelnen von einander durch die Beizeichen, die sie neben dem r tragen und nach denen man diejenigen Schillinge mit einem kleinen Hund mit Sicherheit als Erzeugnisse des früheren Stettiner Münzmeisters Johann Hund anseben kann, der von 15121526 im Amte war, während man mit einiger Wahrscheinlichkeit die Stücke mit dem Beizeichen Stern dem Münzmeister Dietrich Becker, 15341540, und die mit einem Dreiblatte dem Hans Tengel, 1540 1548, wird zuschreiben können.

Stadt Wismar.

Auch diese mecklenburgische Stadt besaß das Münzrecht von Alters her und hat fleißig davon Gebrauch gemacht bis zum Jahre 1854.

Doppelschillinge 1523, 1530, 1532. IIs. Kreuz mit dem Stadt­schilde belegt. Rs. Der heilige Laurentius stehend, in der Rechten einen Palmzweig, in der Linken einen Rost haltend .... 84 Stück.

Den letzten Jahrgang, von dem nur ein Exemplar im Funde ent­halten war, kannte man bisher noch nicht.

Sechslinge 1537, 1538. Hs. Schild mit dem Stadtwappeu. Rs. Kreuz mit dem Flaggenwappen belegt.7 Stück.

Für die Zeit des Fundes kommen in Betracht Münzmeister Dionysius Blecker (vgl. bei Grevesmühlen) seit 1522, dem aufgegeben wurde in Übereinstimmung mit Lübeck, Hamburg und Lüneburg zu münzen. Dietrich Becker (vgl. bei Grevesmühlen) seit 1532 und der erstere abermals 15361539 (f 1543).

Die genannten vier Städte prägten die Doppelschillinge zu 7 3 /< Lot fein mit i. D. 57 Stück auf die Mark. Wegen der Sechslinge kam 1537 eine Vereinigung zustande auf 5 Lot 16 Grän und 184 Stück aus der Mark. Beschränkt wurde deren Ausprägung für jede Stadt auf 800 Mark jährlich.