Heft 
(1915) 23
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23. (15. außerordentliche) Versammlung des XXII. Vereinsjahres

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ständiger Seite erfahren und zwar zunächst aus einer vor Kurzem seitens des Bankvorstandes gedruckten Beschreibung:

Das von der Mitteldeutschen Creditbank bisher bewohnte Haus Behrenstraße Nr. 2 bot bei dem von .Jahr zu Jahr wachsenden Geschäfts­betriebe schließlich nicht mehr den erforderlichen Kaum. Deshalb er­warb die Bank im Jahre 1909 das von der Burgstraße, St.-Wolfgang- Straße und Heiligegeiststraße begrenzte, 2S73 qm große Grundstück, auf welchem früher das Joachimsthalsche Gymnasium, später die Warenbörse gestanden hatten.

Auf diesem im Geschäftszentrum Berlins gelegenen, der Börse und Handelshochschule benachbarten Grundstück wurde in den Jahren 1911 und 1912 der jetzt vollendete Neubau für den Betrieb der Mitteldeutschen Creditbank errichtet. Zur weiteren Erläuterung über die Lage des Hauses sei bemerkt, daß mau aus den Fenstern der Burgstraße gegen­über jenseits der Spree den Dom, links davon das Schloß erblickt, nach rechts hin sieht man über den Lustgarten hinweg die Museumsbauten.

Das Gebäude bedeckt den Fläcbenraum von 21P4 qm und besteht aus einem Kellergeschoß, einem Untergeschoß, drei Stockwerken und einem ausgebauteu Dachgeschoß. Drei Straßenfronten und vier große Innenhöfe sorgen für reichliche Beleuchtung.

Im Äußeren zeigt der Bau über einem Granitsockel eine einfache Renaissancearcbitektur mit Pilasterstellung. Eine reichere Ausbildung erfuhr nur das Portal in der Burgstraße, welches zwei allegorische Kinderfiguren, Berlin und Frankfurt a. M. darstellend, schmücken. Die Ausführung erfolgte in bestem Wünscheiburger Sandstein.

Von dem Haupteingang in der Burgstraße aus betritt man eine Vorhalle, deren Wände eine Pilasterstellung in französischem Kalkstein schmückt. Drei große Fenster mit Mosaikverglasung geben dem Raum ein gedämpftes Licht. Auf wenigen Stufen gelangt man zu der großen Kassenhalle. Marmorpfeiler mit Bronzekapitalen trennen die Halle von den umgebenden Büreauräumen, überall freien Durchblick gewährend.

Eine gewölbte Glasdecke, von Bronzekassetten umgeben, beleuchtet den Raum in ausgibiger Weise. Zwei auf den Handel bezügliche Re­liefs schmücken die Stirnseiten. Die Mitte des Raumes nehmen Sitzbänke und Schreibpulte für das Publikum ein. An beiden Längsseiten befinden sich die Zahltische mit 22 Glasschaltern für den Verkehr des Publikums mit den Beamten. Mehrere Sprechzimmer und Fernsprechzellen sind für die Kunden der Bank unmittelbar vom Kassenhof zugänglich.

Eine Depositenkasse mit großem, hellem Schalterraum ist in be­quemer Lage direkt von der Vorhalle an der Burgstraße aus erreichbar. Ebenfalls von der Vorhalle zugänglich und mit der Depositenkasse in bequemer Verbindung befindet sich im Untergeschoß eine geräumige Stahlkammer mit behaglich eingerichtetem Warteraum and einer Anzahl