24. (9. ordentliche) Versammlung des XXII. Vereinsjahres. 125
von Dr. Emil Seydel: „Barsch und Krebs“. Im Magen eines dreijährigen Barsches wurden 25 junge Krebse vorgefuuden.
Mit Dank entgegengenommen wurde die Festschrift der Firma E. S. Mittler & Sohn, Kgl. Hofbuchbandlung und Hofbuchdruckerei zum 3. März 1914, dem Gedenktage des 125jährigen Bestehens der Firma. Begründet März 1789 durch den patriotischen Buchdrucker Johann Heinrich Wilhelm Dieterici. Die typographisch und illustrativ vornehm ausgestattete Schrift bildet ein wertvolles Blatt in der Haudels- und Literaturgeschichte Berlins.
U. M. Herr Pfandbriefamts-Direktor Dr. Minden übergab eine schöne mit Dank entgegengenommene Photographie von Jakob Plessner’s Bronzebüste des Großen Kurfürsten, die unser Mitglied für das Repräsentantenhaus der jüdischen Reformgemeinde gestiftet hat.
U. M. Kunstmaler Herr Bruno Bielefeld hatte eine gebührend bewunderte Ausstellung eigener Werke zur Stelle gebracht. Kunstdrucke nach Bielefeldschen Gemälden, darstellend „Malerische Bauten aus Hohenzollernstädten“.
Herr Dr. Kiekebusch bespricht dann die Rekonstruktion des Bücher Hauses und legt einen dem Märkischen Museum geschenkten Wendelring vor. Über letzteren berichtet Herr Förster im „Deutsch, Reichsanzeiger etc.“ (17. April 1914): „ . . . . Herr Dr. Kiekebusch sprach über einen gedrehten, wohl 3000 Jahre alten bronzenen Halsring, gefunden inWerdera.H. und dem Märkischen Museum vom dortigen Besitzer Schilling zum Geschenk gem ac ht. Auch diese Technik hat Veränderungen, Fortschritte,
Moden erfahren, die ihre Datierung, mit Sicherheit wenigstens die relative Datierung, gestatten. In der älteren Bronzezeit benutzte man ungedrehte, schlichte Halsringe, in der mittleren einfach gedrehte und später solche, die, wie der vorliegende, abwechselnd nach verschiedenen Richtungen gewunden sind. Die gleiche Eigenart zeigte ein im Moor bei Fehrbellin gefundener und daher nicht pa- tinierter Halsring. Der Werdersche Ring gibt Aufklärung über die Technik seiner Herstellung. Man könnte Guß vermuten, aber die deutlich erkennbareu Ansatzstellen einer Zange erweisen, wie man das Rohmaterial, einen vierkantigen Bronzestab erfaßte, drehte und, die Drehrichtung ohne Mühe wechselnd, auszog.
Die Herstellung dieser Ringe, namentlich die Technik des Drehens, wurde an vierkantigen Messingstäben erklärt, mit denen im Märkischen Museum zahlreiche Versuche augestellt worden sind. Die Wendung des Wendelrings kommt immer da zustande, wo dm Zange angreift.