Heft 
(1915) 23
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2. (1. ordentliche) Versammlung des XXTTT. Vereinsjahres.

Görsdorf, Kr. Jüterbog. (12.14. Jahrh. uach Chr. Geb.) Schwellen­bau; Stall; Krippe; Schlüssel. (Dr. Kiekebusch: Vorgeschichte der Mark Brandenburg, Landeskunde Bd. III, S. 455458.) (Eine ausführliche Be­schreibung dieser Ausstellung erscheint mit zahlreichen Abbildungen im Korrespondenzblatt der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft 1914.)

Ein Modell der Kurbrandenburgiscben Fregatte,Friedrich Wilhelm zu Pferde, benannt, wurde mir kürzlich von Herrn Markt- hallen-Inspektor Hauptmann a. I). Schönbeck, Reinickendorfer Str. 6, gezeigt. Es ist über 1 m lang und auf das Sorgfältigste in allen Teilen von Herrn Schönbeck nachgebildet, der früher schon dergleichen Schiffs­modelle in seinen Mußestunden angefertigt hat. Das Modell hat einen Wert von 2000 M. und wird auf verschiedene Ausstellungen für Mariue- und Kolonialzwecke entsendet. Zwei wohlgelungene Abbildungen dieses Orlogschiffs überreiche ich für unsere Bildersammlung.

Herr Pfarrer Th. Hoppe, Direktor des Oberlinhauses in Nowawes, der uns am 20. v. Mts. dort freundlichst empfing, hat die große Güte gehabt, uns nachträglich zwei bestens unterrichtende Schriften zuzusenden, welche er persönlich verfaßt hat: a) Die Taubstummen blinden in Wort und Bild (Stiftuugsverlag, Potsdam 1914). Dies Buch schildert die Geschichte der Erziehung und Verpflegung dieser hilflosesten aller Menschenkinder, von denen leider etwa 250 in Deutschland vorhanden sind, und gibt Bilder aus der Taubstummblindaufürsorge in Nowawes. b) Anfang, Fortgang und Bestand der Krüppelpflege im Oberlinhause, ebenfalls mit guten Abbildungen ausgestattet. Herzlichen Dank für beide Schriften.

VorlageNeue Kunst, Mitt. der photographischen Gesellschaft vom April 1914. Enthält zwei Artikel:Ivans Hals von Max J. Fried­länder undHolzschnitte von Kurt Schäfer (Weimar) von I)r. Max Osborn. Die photographischen Bilder sind einzeln verkäuflich.

Rotationstiefdruck. Dies bislang unübertroffene Reproduktions­verfahren für Zeitschriften und gewöhnliche Zeitungen wurde vor einigen Jahren seitens unseres Mitgliedes Professor Dr. Mertens, jetzt zu Frei­burg im Breisgau erfunden; ich machte hierüber Vorlagen und gab Erläuterungen in der Brandenburgia-Sitzung vom 26. Oktober 1910 (vgl. Jahrgang XIX S. 412). Ich prophezeite bei diesem Anlaß diesem Ver­fahren, bei dem die Abbildungen wie in Kupferdruck oder Sepiamanier der neunziger Jahre des 18. Jahrhunderts aussehen, eine große Zukunft. Damals hatte sich von größeren führenden Organen erst die Frankfurter Zeitung zu der Annahme dieses Verfahrens entschlossen, jetzt sind auch in Berlin sehr große Verlagsfirmen wie Mosse und Ullstein dazu über­gegangen. Auch der Verlag Scherl stellt Versuche an. Ich lege zur Kennzeichnung dieser neusten Technik den Weltspiegel vom 23. d. Mts. vor.