Zar Besiedlnngsgeschichte der Provinz Brandenburg im 12. Jahrhundert. 153
wir auffallend zahlreiche Flurnamen mit —düng auch in unserem märkischen Gruhenstallgebiete. Zwischen Genthin und Vehlen erscheint ein Wolfsdunkeu und ein Dunkelfort, bei dem Dorfe Mötlitz, zwischen Plaue und Prifzerbe eine Dunk-Brücke; eine „hohe Dunke“ liegt im Fiener Bruch. Südlich Brandenburg liegt hei Reckahne ein Rittergut Mesdnnk (1375 Mosdunk). Auf der linken Seite der Planeniederung sind zu bemerken ein Vorwerk Rosdunk und der kleine Waldbusch „der Clawedunk“. Aus Urkunden sind bisher festzustellen gewesen: 1375 ein Clapeduk, der in einem Reverse einige .Jahre spater Klapdunges 1 ) geschrieben wird, und 1539 der Pluinperdunck bei Döberitz, unweit Pritzerbe. 2 ) Alle diese „Dung“ liegen an den breiten Sümpfen der Havel, Plane und des Fiener Bruchs, was in einer merkwürdigen Übereinstimmung mit den Dungorten an der deutsch-holländischen Grenze steht, die hier zumeist an den sumpfigen Ufern der Niers, einem rechten Nebenfluß der Maas, liegen.
In gleicher Weise überraschen die zahlreichen Ortsbezeichnungen mit fort in beiden Gebieten. Im Nordwesten haben wir Diersfordt bei Wesel, Lintfort bei Mors, Neußerfurth bei Neuß, Illervoort in Brabant. Ihnen entsprechen in Brandenburg eine Clingforts- und eine Ochsenforts- briicke nordwärts von Plaue, eine Zimmerfurt- und Rohrfurtsbrücke im Fienerbruch, die flache Fort bei Treuenbrietzen, der Sandfortsgraben bei Reckahne, Gottesfort bei Schobsdorf, Magdeburger Fort bei Leitzkau, vielleicht auch Fohrde bei Brandenburg und eine große Anzahl gleicher Verbindungen im südlichen Teile des Kreises Jericho. Den Horstnamen: Morst in Brabant, Vinkenhorst bei Geldern können wir in Brandenburg eine Horstlake hei Jerchel, unweit Pritzerbe, Sophienhorst, Birkhorst bei Olasdorf, den hohen Horst bei Burg, einen Mierenhorst bei Goltzow an die Seite stellen 3 ).
Das sind nur zufällige, gelegentlich auf Wanderungen odei als Besefrüchte notierte Namen. Wenn wir erst einmal eine Flurnamensammlung haben werden — noch sind wir davon leider weit entfernt dann werden sich bedeutend zahlreichere Gegenstücke finden. Im Veiein aber mit dem merkwürdigen Grubenstall beweisen sie schon jetzt alte Beziehungen zwischen beiden Gebieten. Jetzt erscheinen auch die Ortsnamen in einem anderen Licht, um so mehr als auch ein Rhin, dei zwischen Görzke und Rottstock in die Buckau fließt und durch diese in den Breitling-See bei Brandenburg entwässert wird, in unserem Gebiete ist. Groningen werden wir vorerst preisgeben können, da die westfriesische Stadt dieses Namens für unser Grüningen oder Graningen (beide Orte sind vertreten, dazu der Gränert bei Brandenburg und Dorf
io_20 ') Bergbaus. Handbuch der Provinz Brandenburg I. S. o87.
*) Fidi*in. Territorien III. S- H. weil es möglicherweise erst unter
') Auf Horst möchte ich nicht viel J Horstorte im Havelluch.
Friedrich Wilhelm I. eingedrungen ist. Datur spieonm