Heft 
(1915) 23
Seite
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B&ckofengeräte.

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der 200. Wiederkehr seines Todestages und fernerhin! Das Gedächtnis des Gerechten bleibe in Segen!

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Im Märkischen Museum befindet sich in dem Saal für graphische Künste ein Porträt Gottfried Arnolds, von der Hand des Berliner Kupferstechers G. P. Busch, des Lehrers von Georg Friedrich Schmidt. Es erschien als Titelbild zu einer Biographie Arnolds, die zwei Jahre nach seinem Tode in Leipzig und Gardelegen herauskam. Die hohe Bedeutung Arnolds, des hervorragendsten Schülers Speners, den wir als den Begründer des Pietismus anzusehen haben, für die Geistesgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts wird von der Wissenschaft mehr und mehr erkannt. Besonders verdankt die Poesie der großen Zeit im letzten Drittel des Jahrhunderts der pietistischen Strömung viel von ihrer seelischen Vertiefung und Gefühlsinnigkeit. Wie auch in der nüchternen Mark Brandenburg die Bestrebungen derErweckten Buden fanden, wäre einmal darzulegen. D. R.

Backofengeräte.

Von Dr. A. Kiekebusch.

Gelegentlich der Ausgrabungen des Märkischen Museums bei Lagardesunihlen in der Nähe von Cüstrin gelang es mit, drei alt- germanische Backöfen aus der Zeit der ersten nachchristlichen Jahi- liunderte aufzudecken uud zu untersuchen. Einer dieser Backöfen ist im Märkischen Museum wieder aufgebaut worden, über den Bau der Öfeu habe ich in der Prähistorischen Zeitschrift VI 1914 ausführlich berichtet.

Da wir durch die Funde von Lagardesmühlen zum erstenmale etwas genaueres über alfgermanische Backöfen erfahren, dürfte eine möglichst vielseitige Behandlung aller mit dem Backofen zusammenhängenden Fragen wünschenswert erscheinen, umsomehr als die Beziehungen ei altgermanischen Backöfen zu den noch heute auf dem Lande gebrauch- liehenFoldbacköfen geradezu auffällig sind. Der Unterschied besteht eigentlich nur darin, daß die alten Backöfen, nicht aus Ziegel- sondern aus Feldsteinen gebaut, in den Boden eingetieft waren und daß die Decke nicht gewölbt sondern flach gewesen ist. Bei der Ähnlichkeit der An­lagen aus alter und neuer Zeit ist es nicht zu verwundern, daß bei der Benutzung des Backofens in ältester wie in neuester Zeit auch dieselben Geräte verwendet wurden. Außer derBrotschaufel von Vnnoor ) dürfte sieb schwerlich ein Backofengerät aus alter Zeit eihalten haben. Dennoch sind wir durch sprachliche Überlieferung über die Bezeichnungen der betreffenden Geräte gut unterrichtet und ersehen daraus daß soweit unser Sprach** uns in die deutsche Vergangenheit zuruckfuhrt, jeder-

bAbb. bei Engelhardt, Vhnose Fandet; bei Sophus Miülem Norü AUertmr.kumle II Abb. 90 u . Hoope Reallexikon der gern. Altertumskund . , ^