Heft 
(1915) 23
Seite
179
Einzelbild herunterladen

10. (7. ordentliche) Versammlung des XXIII. Vereinsjahres. 179

leider wegen eines plötzlich eingetretenen Fußleidens absagen. Er hatte aber seinen Museunisaufseher Herrn Großkopf veranlaßt, eine umfang­reiche Sammlung derartiger Instrumente auszulegen, welche, von der Bronzezeit bis in die Neuzeit reichend, erklärt und teilweise sogar musikalisch vorgeführt wurden.

Hieran schloß sich ein Umgang durch die großartige Ausstellung, die die bedeutendste ihrer Art in der Welt ist. Leider scheint dieselbe selbst bei dem musikliebenden Publikum viel zu wenig bekannt. Nach einer eiustündigeu Führung erinnerte der Vorsitzende E. Friedei an den letzten Besuch der Brandenburgia in dem Museum am 29. Januar v. J. (vgl. Monatsblatt S. 82), dankte dem gewissenhaften Führer und sprach die Hoffnung aus, daß Herr Prof. Fleischer recht bald wiederhergestellt würde.

Das Landwehroffizierkasino, in welchem demnächst eine zwanglose Vereinigung stattfand, präsentierte sich in ganz veränderter Einrichtung. Das stattliche Gebäude ist fast ganz für militärärztliche Zwecke be­schlagnahmt und für den herkömmlichen Wirtschaftsbetrieb nur eine kleine Zimmerflucht Vorbehalten.

16. (7. ordentliche) Versammlung des XXIII. Vereinsjahres.

Mittwoch, den 20. Januar 1915 im Märkischen Museum.

Der Vorsitzende Geheimrat Friedei erinnert an den am 4. d. M. erfolgten Tod des berühmten patriotischen Malers Anton von Werner (71 Jahre alt), von dem u. a. das vortreffliche Bild des Berliner Kon­gresses, aufgestellt in unserem Rathaus, herrührt UDd erwähnt den Tod zweier Mitglieder: Stadtrat und Justizrat Bürkner in Neukölln am 27. v. M. (68 Jahre alt), sowie des Regierungs- und Baurats Georg Büttner, von 1901 bis 1908 brandenburgischer Provinzial-Konservator. Eifriges und treues Mitglied seit 1902. Er fiel am 24. Oktober 1914 bei Dixmuiden in Belgien, wo so viele Groß-Berliner leider ihr Leben haben lassen müssen. Vgl. den dem vortrefflichen Manne gewidmeten. Nachruf von Prof. Dr. Spatz im Monatsblatt des Touristenklubs für die Mark Brandenburg, 1915 S. 1 flg. Einer der besten Kenner des mittel­alterlichen Bauwesens unserer Provinz, hat er in derselben nach eigenen Plänen über 20 neue Kirchen gebaut. (Die Versammlung erhebt sich zum ehrenden Gedächtnis der Verstorbenen.)

Unser I. Schriftwart, Prof. Dr. Zache, befindet sich zur Nachkur seiner Schußverletzungen in erfreulicher Besserung zu Wiesbaden, St. Josefskrankenhaus.

U. M. Prof. Dr. So lg er ist von Tsingtau kriegsgefangen nach Mudzujama in Japan überführt, wo er gut behandelt wird.

12 *