Heft 
(1916) 24
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17. (8. ordentliche) Versammlung: des XXIII. Vereinsjahres.

begangen habe, bei welcher Gelegenheit er zum Ehrenmitgliede ernannt worden sei. ln dem Dankschreiben hat der Vorsitzende die herzlichsten Glückwünsche der Brandenburgia mit dem Bedauern ausgesprochen, daß letzterer erst nachträglich die Kunde von dem Jubiläum zugegangen sei. Er gedenkt des dortigen Vereiusmitbegriiuders, des verstorbenen um die Heimatkunde überhaupt hochverdienten Amtsgerichtsrat Kuchenbuch und der besonderen Verdienste, die sich der jetzige in weitesten Kreisen wertgeschätzte erste Vorsitzende des Vereins Herr Lehrer Mirow um die Heimatkunde im Allgemeinen sowie speziell um den Lebuser Verein und das interessante Museum in Müncheberg erworben hat. Vgl. unsere Wanderfahrt am 19. Juni 1910 (XIX. S. 259). Der Lebuser Verein ist der älteste in der Provinz Brandenburg; zählt man zu letzterer die Stadt Berlin, dann ist allerdings der Verein für die Geschichte Berlins noch 3 Tage älter.

Auf die Ausstellung im Kaiser Friedrich Museum: Früh-

Germanische Kunst, Katalog von Prof. Dr. Götze sei besonders aufmerksam gemacht. Höchst sehenswerte, in Privatbesitz befindliche Sammlung. Als die Ostgoten auf ihrem Zuge nach dem Süden im 3. und 4. Jahrh. n. Chr. am Nordufer des Schwarzen Meeres sich aus­breiteten, kamen sie in Berührung mit dem bosporanischen Reich und seiner Kultur, die im Wesentlichen auf der Antike beruhte, aber ihren Kunststil durch Übernahme mancher fremder, namentlich auch skytischer Elemente in eigenartiger Weise entwickelt hatte. Diese eignete sich das hochbegabte Volk der Goten an und bildete sie zu einer national- germanischen Kunstweise um, von der die an Edelmetallen und Edel­steinen reiche Ausstellung Zeugnis ablegte. Namentlich die Gegend von Kertscli ist reich vertreten.

Vorlagen:

1. Die Bücher Funde im märkischen Museum zu Berlin (April bis Oktober 1914) und neue Beobachtungen in vorgeschichtlichen Wohnstätten von Dr. A. Kiekebusch im Korr.-Blatt der Deutschen Ges. für Anthropologie 1914 S. 61 flg. Mit wichtigen Ergänzungen. Zu vergl. unser Monatsblatt S. 129.

2. Conwentz: Naturschutzgebiete in Deutschland, Österreich und einigen anderen Ländern, Vortrag geh. in der Ges. für Erdkunde am 2. Januar 1915, Sonderabdruck. S. 8:Die Linde gehört zu den aus unseren Wäldern mehr und mehr schwindenden Holzarten. Dies erinnert mich daran, daß ich in der letzten Sitzung das Pflanzen von Erinnerungsbäumen in Gestalt von Sommer- und Winter-Linden dringend empfohlen habe und bestärkt mich in dieser Empfehlung. Das Schonrevier Plagefenn bei Choriu, dem sich u. M. Herr Geh. Rat Conwentz besonders gewidmet, wird S. 5 ausdrücklich hervorgehoben.