Ä). (9. ordentliche) Versammlung des XXIII. Vereinsjahres.
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Dem Verein für Heimatkunde zu Eberswalde, der am 21. v. M sein zehnjähriges Bestehen feierte, ist diesseits ein herzliches Glückwunschschreiben zugegangen. Besonders um den Verein verdient haben sich gemacht, der Vorsitzende Amtsgerichtsrat Hirschberg und der unermüdliche Herausgeber der Kberswalder Heimatblätter Rudolf Schmidt.
C. Naturkunde.
Vorlagen: 1. Mitteilungen des Fischerei-Vereins für die Provinz Brandenburg, März 1915 mit einem interessanten Beitrag u. M. Prof. Dr. Eckstein „Unser Dorfpfuhl“, der beherzigenswerte Mitteilungen über die wirtschaftliche Ausnutzung unserer kleinsten stehenden Gewässer enthält. —
2. Mitteilungen des Deutschen Seefisch Vereins, März 1915. Diese Nummer enthält allerhand interessante Angaben insbesondere über die Nordsee z. B. über die auffallend geringe Fischausbente daselbst, die dem Kriegslärm, dem Kanonendonner, den Torpedos u. dgl. m. zugeschrieben werden muß. Als Curiosum ist anzusehen, daß der Magistrat einer großen westfälischen Industriestadt mitteilt, wie in der Bürgerschaft gegen den ferneren Bezug von Nordseefischen Bedenken erhoben würden, weil sich in der Nordsee so viel Leichen herumtrieben. Wir Berliner und Brandenburger lassen uns dadurch nicht abschrecken.
D. Kulturgeschichtliches.
Vorlage: Februarheft der Monatshefte der Comenius-Gesell- schaft. Wir bedauern lebhaft den kürzlich erfolgten Tod des Schriftleiters Geh. Reg. Rat Prof. Dr. Ludwig Keller, der um die Volkserziehung auch in unserer engern Heimat sich große Verdienste erworben hat und in dem die Brandenburgia einen Freund und Förderer verliert.
Vorlage: Heinrich von Jordan. Erinnerungsblätter und Briefe eines jungen Freiheitskämpfers aus den Jahren 1813 und 1814. Zusammengestellt und mit verbindendem Text versehen von Ludwig von Jordan.“ Mit 4 Kartenskizzen. Berlin 1914. Verlag von Karl Siegismund. U. M. Geheimer Hofrat K. Siegismund hat sich durch diese Herausgabe ein großes Verdienst, besonders in der gegenwärtigen Kriegszeit, erworben. Manches von den interessanten Mitteilungen, über die Schlachten von Groß Görschen, Bautzen, Dresden, Leipzig und Paris mutet an, als wenn man sie miterlebte und man gedenkt unwillkürlich unserer Hunderttausende von Kriegsfreiwilligen, die sicli in ähnlicher Lage wie ihre Urgroßväter und Großväter vor 100 Jahren bewähren. H. von Jordan ist am 9. Juni 1795 zu Schönwald in Oberschlesien geboren, trat als Primaner im Februar 1813 unter die Waffen und starb den 5. März 1870 zu Ratibor. Mitteilungen seines Aufenthalts in Potsdam berühren unsei'e engere Heimatkunde. Der