2. (1. ordentliche) Versammlung des XXIV. Vereinsjahres.
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Z. [I. ordentliche) Versammlung des XXIV. Vereinsjahres.
Mittwoch, den 28. April 1915, im Märkischen Museum.
Der I. Vorsitzende verteilte im Auftrag des Gemeindekirchenrats der Dorotheeustädtischen Kirche 25 Exemplare des Illustrierten Führers durch die historischen Gräber auf dem gemeinsamen Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrich-Werderschen Gemeinde Chausseestr. 126. Vgl. hierzu den Bericht über die Sitzung vom 24. Februar 1915.
Vorlagen: Der Verwaltungsbericht des Märkischen Museums für das Geschäftsjahr 1913 sowie der des Römisch-Germanischen Muse ums zu Mainz für 1914/15, dgl. die Eberswalder Heimatblätter vom 1. d. M., worin der Bericht u. M. Rudolf Schmidt zur Wiederkehr des Gründungstages (21. März 1905) des Vereins für Heimatkunde zu Eberswalde. Dgl. ein Büchlein nnsers Schriftwarts Dr. Kiekebusch: Die heimische Altertumskunde in der Schule. Ein Beitrag zur Um- und Ausgestaltung des heimatkundlichen Unterrichts in der Schule. Berlin 1915, Karl Siegismund. Eine hocherfreuliche Erscheinung, daß dieser Teil der Heimatkunde fortan besonderer Lehrgegenstand in unseren Schulen sein wird. Dies Ergebnis ist nicht zum Wenigsten dem genannten Altertumsforscher zu verdanken.
Von u. M. Oberarzt d. R. Dr. Friedrich Netto sind aus Pabianize bei Lodz (Russisch Polen) freundliche Grüße eingegaugen, denen ein in Pabianize 1913 in deutscher Sprache erschienenes Scherzbüchlein beigefügt ist: „Ne Mütze voll Witze aus Lodz und Pabianize.“ — Dasselbe verdient in mehrfacher Beziehung Beachtung. Es beweist zunächst, daß in vielen Kreisen dieser Fabrikgegend Deutsch zu den Umgangssprachen gehört. Ein Teil ist in Jiddisch, der eigentümlich jüdisch-deutschen Mundart abgefaßt, die in Rußland vom Weißen bis zum Schwarzen Meere im Munde der israelitischen Bevölkerung verbreitet ist und ein deutschfreundliches Bindeglied bis in unsere östlichen Provinzen hinein bildet. Die abscheuliche Wut, mit der die Juden in Rußland verfolgt werden, hängt u. a. auch damit zusammen, daß die Jiddisch redende Bevölkerung in den panslavistischen Kreisen als ausgesprochen deutschfreundlich gilt.
U. M. Herr Professor Hermann Schalow legt einen Sonderabdruck aus dem Journal für Ornithologie April 1915 vor, worin er ein Werk über die Vogelfauna der Mark Brandenburg ankündigt. Da Verf. zu den kundigsten Vogelkennern Deutschlands gehört, sehen wir dem Erscheinen mit großem Interesse entgegen.
Vorlage: Die Brandenburgische Provinzial-Bauberatungsstelle
sendet ein ansehnlich und anschaulich ausgestattetes, von HerrnSchleicher