3. (2. außerordentliche) Versammlung des XXIV. Vereinsjahres. Kleine Mitteilungen. 57
Gemälden von Raphael.*) Sie wurden einst von Napoleon geraubt, später aber wieder nach Potsdam zurückgeholt.
Nachdem im Januar 1877 erfolgten Tode der Prinzessin Karl, Schwester der Kaiserin Augusta, wurde hier auf Befehl Kaiser Wilhelms I. eine Fürstengruft für die prinzliche Familie hergerichtet; die Genannte wurde in derselben im Mai 1877 beigesetzt. Ferner wurden beigesetzt: Prinz Karl, gest am 21. 1. 1883, in der Nacht vom 24. zum 25. Januar (1 Uhr 30), Prinz Friedrich Karl, gest, am 15. 6. 1885, am 18. 6. 1885, Prinzessin Friedrich Karl, gest. am 14. 5. 1901, am 17. 5. 1901 und endlich die Prinzessin Luise, eine Schwester des Prinzen Friedrich Karl, im Jahre 1901.
Nach Beendigung des Vortrags sprach u. M., Admiralstabssekretär Voigt, über den Wassersport, der vor dem Kriege auf den Havelgewässern einen bedeutenden Umfang angenommen hatte, jetzt aber sehr zurückgegangen ist, und erinnerte an die Fregatte, die König Georg von England 1814 dem Könige Friedrich Wilhelm III. zum Geschenk gemacht hatte. Das Schiff scheint aber wenig sorgfältig gebaut gewesen zu sein; denn nach wenig mehr als 10 Jahren war es den Witterungseinflüssen völlig erlegen. Einen Ersatz dafür erhielt der König auf Anregung der Königin von England im Jahre 1830 in Gestalt der Fregatte „Royal Luise“. Beim Festmahl auf der Pfaueninsel zur Feier der Übergabe trank der König auf da9 Wohl des Königs von England und der britischen Marine. Die Zeiten haben sich seitdem geändert.
Eudlich wurde, nachdem der Turm der Kirche bestiegen worden war, der eine herrliche Aussicht bietet, dem kleinen Friedhof iu der Nähe der Kirche ein Besuch abgestattet.
Den Rückweg nahmen die Mitglieder der Bi'andenburgia über Wannsee. Monke.
Kleine Mitteilungen.
Die Giebelzeichen in Wilkersdorf in der Neumark. Wilkersdorf ist 1758 beim Einfall der Russen in die Neumark niedergebrannt, nur drei Häuser sollen stehen geblieben sein. Friedrich der Große baute später das Dorf wieder auf.
Die Abbildung (S. 58) zeigt die in Wilkersdorf heute vorkommenden Formen der Giebelzeichen.
*) Das dritte Bild an der Kanzel, ein Christus mit der Dornenkrone, ist ein Werk des ehemaligen Lehrers in Nikolskoe, Fischer, der es auf Ton malte, und in seinem Backofen brannte. Da er eine Bezahlung nicht annahm, wurde ihm freie ärztliche Behandlung und freie Arzneimittel für alle Zeiten gewährt.