4. (2. ordentliche) Versammlung des XXIV. Vereinsjahres.
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(Oberlehrer Schmidt-Löbau erwähnt den Rundwall von Gurkau in »einer Schrift: Die vorgeschichtlichen Rundwälle in der Amtshauptmannschaft Lübau auf S. 33 und 43.)
¥. (Z. ordentliche) Versammlung des XXIV. Vereinsjahres.
Mittwoch, den 19. Mai 1915 im Märkischen Museum.
In der heutigen Hauptversammlung wurde über die Hauptvorgänge in dem verflossenen Vereinsjahr bis 31. März d. J. berichtet. Die Herren Kassenrevisoren hielten Vortrag über die Kassenverwaltung bezüglich derselben Zeit und beantragten die Entlastung des Herrn Schatzmeisters Plack, die von der Versammlung genehmigt wurde. Der Voranschlag für das laufende Geschäftsjahr bewegt sich in der Hauptsache im Rahmen des Vorjahres. Vergl. hierzu die Sonderberichte. Der I. Vorsitzende dankte den Revisoren und Herrn Plack für ihre Mühewaltung namens der Gesellschaft.
Auf dem Felde der Ehre gefallen ist in diesem Monat leider u. M. Herr Otto Fittbogen, Oberlehrer am Schöneberger Gymnasium. Die Versammlung erhebt sich zur Ehrung des Verstorbenen.
Aus den mancherlei Vorlagen seien folgende hervorgehoben.
Eberswalder Heimatblätter a. 15. v. M. „Eberswalder Spaziergänge“ von dem besonders ortskundigen Herrn Redakteur Rudolf Schmidt, unserm geschätzten Mitgliede, — 6. d. M. „Die Moritat. Ein fliegendes Blättlein aus dem Jahre 1839“, betr. die Hinrichtung des Mörders Gurlt am 21. Juni 1839. Gurlt hatte seinen Wanderkollegen Schorske heimtückisch umgebracht. R. Schmidt erwähnt, daß die Bänkelsänger’- und Dreiergeschichten aus dem Jahrmarktsbilde fast verschwunden sind. — In der hierüber angeregten Besprechung wird von verschiedenen Seiten betont, daß dergl. Volksunterhaltungen und Volksbelustigungen, man möge über ihren sittlichen Wert, wie man wolle, denken, doch noch vielfach bei uns Vorkommen. So in Berlin selbst, z. B. in der Hasenheide, ferner auf Schützenfesten und Jahrmärkten. Der Vors. Friedei erwähnt, daß er noch im voi’igen Jahre beim sogenannten „Scheiben- schuß“ in Greifswald die „Moritat“ und ähnliche Schauer- sowie Wundergeschichten in voller Blüte gesehen und gehört. Heimatkundlich müssen wir uns um solche die Volksseele angehenden Dinge allemal bekümmern. Sie gehören zum Gesamtbild der Kulturgeschichte, mögen sie uns gefallen oder nicht gefallen.
Vorlagen: Mitteilungen des von unserm 2. Vorsitzenden Geheimrat Uhles sorglich geleiteten höchst gemeinnützig wirkenden Fischerei-