7. (3. ordentliche) Versammlung des XXIV. Vereinsjahres.
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in der Nähe lag die Kgl. Fasanerie, aus der schließlich unser allbeliebter Zoologischer Garten hervorgegangen.
Es schien, als wenn die Meinung des Vorsitzenden von der Versammlung durchweg geteilt werde.
Auf den seltsamen Namen „Chaussee-Straße“ wies der Vorsitzende noch besonders hin. Er habe sich alle Mühe gegeben, diese nichtssagende Bezeichnung zu ändern. Umsonst; aber nach dem Kriege werde sicherlich dieser hervorragende Straßenzug eine hervorragende Benennung erhalten, zumal die Anwohner keineswegs für die unschöne Bezeichnung „Chaussee- Straße“ eingenommen seien.
Die Totenliste weist leider das Abscheiden vier verdienter Mitglieder auf: 1. den Schriftsteller August Förster, 78 Jahre alt, verstorben zu Blasewitz bei Dresden am 4. Juli, eines der liebenswürdigsten und für die Brandenburgs literarisch unermüdlich tätigen Mitglieder. — 2. den Polizei-Major a. D. Guericke, + im Juni d. J. — 3. den Rektor Waldemar Bonnell, einen der tüchtigsten Kenner von Berlins Geschichte und 4. den Vorsitzenden unseres Ausschusses Prof. Dr. Georg Galland, ord. Lehrer an der Kgl. Akadem. Hochschule für die bildenden Künste und besonderer Kenner der brandenburgischen Kunstgeschichte. Verstarb zu Charlotteuburg am 8. September. — Die Versammlung erhebt sich zum Gedächtnis dieser vortrefflichen Männer.
Der Wohlfahrtsausschuß für das Deutsche Heer hat historische Dokumente aus Deutschlands Eisernem Jahr 1914/1915 in naturgetreuer Nachbildung der Originale veröffentlicht, sie sollen uns Zeitgenossen und Kindeskinderu ein Merkstein sein für alle Zeiten.
Der Vorstand bittet Sie von dieser dankenswerten Veröffentlichung, der andere Hefte folgen werden, Kenntnis zu nehmen und auf den Ankauf des Hefts Bedacht zu nehmen. Mindestspende 3 Mk., wovon 70% dem Wohlfahrtsausschuß zufallen.
Ich lege Ihnen 4 Photographien der schon erwähnten 3 Millionenbrücke vor, im Zuge der Bornholmer Straße, für die unser Magistrat den Namen „Hindenburg-Brücke“ erbittet. Sie wurde am 11. d. M. eingeweiht.
Ich schließe meine Vorlagen mit Wasmuths Monatsheft für Baukunst, I. Jahrgang 2, Berlin 1915, worin Sie einen kunstvoll ausgestatteten vortrefflichen Aufsatz unseres hochgeschätzten Mitgliedes Geh. Baurat Ludwig Iloffmann finden: „Ein Blick nach Alt-Berlin“ (mit 29 Abbildungen und 1 Tafel).
Hierauf erläuterte u. V. M. Herr Prof. Dr. Pniower verschiedene Vorlagen und Ausstellungen aus dem Märkischen Museum (Vgl. die Ausführungen im nächsten Heft).