126 7. (3. ordentliche) Versammlung des XXIV. Vereinsjahreg. Kleine Mitteilungen.
U. V. M. Herr Dr. Albert Kiekebusch legte die von ihm herausgegebenen vorgeschichtlichen Wandtafeln vor. (Altertümer unserer heimischen Vorzeit. Verlag Jul. Bard in Berlin.) Bis jetzt sind erschienen Tafel III (Das Hünenbett von Mellen) und Tafel VII (Das Königsgrab von Seddin).
Dann folgte der Hauptvortrag des Abends. Herr Riippel, Sekretär des Bundes für Bodenreform sprach über „Kriegerheimstätten“ und erntete mit seinen Ausführungen wohlverdienten Beifall.
Sch ten werden bei uns die sammtartigen braunen Kolben
des breitblättrigen Schilfes (Typha latifolia) genannt. Ich habe in meiner
/ schon damals — je, wenn auch in anderen Worten. Die Dorfjungen zu meiner Zeit nannten die Kolben auch Bumskeulen, vereinzelt Donne r-
In Ahlbeck auf Usedom hatten Jungen, außer einer eignen heimischen von mir schon früher vermerkten, die Bezeichnung Schmackeditzken, Schmackeditschken, die sie von Berlinern gehört hätten. Im östlichen Teile der Ostpriegnitz nennt man sie Quabbeldutschen, 1 ) wie Pappe l- dutschen die „Troddeln“ der Pappeln. lTier werden die Quabbeldutschen, wie man mir vor zehn Jahren sagte, in Torflöchern gesammelt, aufgetrocknet und in Kopfkissen getan als Füllung. Näheres über die Herstellung dort habe ich nicht erfahren, wohl aber im westlichen Pommern. Man nennt oder nannte sie Dorrkülen, „weil, wenn man darauf schlägt, es in alle Winde fliegt und auseinanderstaubt; dorre heißt lose.“ Über die Zubereitung, die in der Mark wohl die gleiche gewesen sein dürfte, teilten mir auf meine Nachfrage Landleute folgendes mit: Die Dorrkülen wurden und werden noch jetzt (1903) von den Landbewohnern auf Usedom, mehr noch vom Festland bei Ducherow, zur Bettftillung benutzt. Sie wachsen da viel in den Torfkuten. Fuderweis kann man sie aufladen im Anklamer Stadtmoor. Solche Betten sind gesunder als Federbetten, besonders für Leute, die nachts schwitzen; das bleibt weg bei Betten mit Dorrkülen. Sie halten gut drei bis vier Jahre. Dann müssen sie entweder gesonnt oder geketelt werden. Zum Ketein macht man ein schwaches Feuer unterm Kessel, in den höchstens halbvoll, trocken die Masse eingefüllt wird. Durch fortwährendes
Kleine Mitteilungen.
/ Jugend das Wort Schm ackeduzjen aussprechen hören. Zu schreiben Schmackeduzien ist nicht richtig. Der treffliche Schmidt-Werneuchen schrieb
/ keule, und schlugen sich gelegentlich damit über Kopf und Rücken ' In
Sakrow bei Potsdam hörte ich von einer alten Frau Schmac kedut zschien sagenT^nefiUch auf dem Leipziger Platz in Berlin einen Verkäufer Schma- dutzen.
x ) Auf Sylt nordfriesisch heißt dusk die Troddel; Zusammenhang?