Heft 
(1916) 24
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9. (4. ordentliche) Versammlung des XXIV. Vereinsjahres.

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des Soldatenkönigs, eine Küche und ein einfaches Wohngemach sind die übrigen Räumlichkeiten. Damals war das Revier zwischen Stahnsdorf, Gütergotz, Nudow und Glienicke eingehegt und mit Wild reichlich besetzt, so zwar, daß das Jagdschlößchen in derMittelag. Auch Friedrich Wilhelm II. und Kaiser Wilhelm 1. haben von hier aus Parforcejagden unternommen. Insbesondere hat Prinz Friedrich Karl, dessen Jagdschloß Dreilinden nicht weit vom Bahnhof Neubabelsberg liegt, hier seine Waidlust befriedigen können. Dicht beim Jagdschloß Stern, so recht im Grünen, steht das Haus des Schloßwarts, der das Schloß zeigt und erklärt, auch Er­frischungen verabreicht.

Daß die Parforceheide fast kein Unterholz und vorwiegend, abgesehen von eingesprengten Eichen, nur schlankhochstämmige Kiefern aufweist, hängt mit der ausgeübten Reiterjagd zusammen.

Gegen 7 Uhr nach dem genußreichen Nachmittag werden wohl sämtliche Teilnehmer wieder daheim gewesen sein.

9. (9. ordentliche) Versammlung des XXIV. Vereinsjahres.

Mittwoch, den 27. Oktober 1915 im Landeshause.

Der I. Vors, gedeukt der erhabenen Feier des 21. Oktober 1915 als der Huldigung der Stadt Berlin vor Markgraf Friedrich und erwähnt kurz die verschiedenen Stadien der vorausgegaugeneu politischen Ereignisse. Am 24. Oktober 1412 das Treffen am Kremmer Damm, worin Friedrich als Landeshauptmann die mit den pommerseben Herzogen verbündeten Quitzows nicht zu überwältigen vermochte, die Verhandlungen mit dem unbotmäßigen Märkischen Adel i. J. 1413, die Niederwerfung desselben 1414 und schließlich die feierliche Belehnung am 18. April 1417 in Konstanz, wobei Kaiser Siegismund auf das Recht des Hauses Luxemburg, die Mark gegen Erstattung von 400000 Goldgulden zurück­kaufen zu können, ein für allemal verzichtete. Also erst am 18. April 1417 wurde der Kurfürst Friedrich I. unbeschränkter Gebieter unsers branden- burgischen Stammlandes. Während der 21. Oktober 1415 mehr die Stadt Berlin betrifft und wegen des Krieges nicht so freudig gefeiert werden konnte, als es zweifelsohne sonst der Fall gewesen sein würde, werden wir den 18. April 1417 in 2 Jahren hoffentlich nach inzwischen erfolgtem siegreichen Frieden als die 500jährige Erinnerung an einen der wichtigsten Gedenktage unserer Mark Brandenburg und Preußens in freudiger Stimmung der Wichtigkeit des Ereignisses entsprechend feiern dürfen. Das walte Gott!

Von unserm in Osaka, Japan, internierten Mitgliede, Herrn Paul Otfermann und von Herrn Major Noel liegen freundliche Grüße vor.