Möckel& Raden: Verlustursachen und Bedrohung des Auerhuhns...
flogen. Nur ein im Waldkomplex Weiẞhaus am 01.03.2013 freigelassener Gehegevogel hat offenbar etwas länger gelebt. Er hatte schon nach einer Woche seinen Sender verloren. Der letzte frische Federfund
5
63
erfolgte am 18.06.2013. Danach war der Hahn nicht mehr auffindbar. Unklar ist das Schicksal eines am 28.04.2013 in der Liebenwerdaer Heide unbesendert entkommenen Tieres.
Bedrohung des Auerhuhns durch natürliche Feinde
5.1 Spektrum der potentiellen Feinde des Auerhuhns im Projektgebiet
Die im Rahmen der Wiederansiedlung ermittelten tierischen Feinde des Auerhuhns beschränken sich auf Rotfuchs und Habicht. Dies entspricht aber nicht der Realität, da nur die Abgänge der Altvögel erfasst wurden. Dazu kommen die Gelege- und Kükenverluste, für die ein breiteres Spektrum an Beutegreifern infrage kommt( Tab. 5).
Auf der Basis jahrelanger Erfahrungen bei faunistischen Erhebungen in der westlichen Niederlausitz und unter Berücksichtigung eines seit Sommer 2013 im Forst Hohenbucko betriebenen Monitorings mit Fotofallen( Wildkameras der Typen Reconyx HC500 und Reconyx HC600, überwiegend an künstlich angelegten Wasserstellen im ansonsten trockenen Waldareal) sowie im Ergebnis der Auswertung regionaler Jagdstrecken schränkt sich das aus dem
Schrifttum bekannte Spektrum potentieller Beutegreifer stark ein( Tab. 5). Aktuell leben in den berücksichtigten Wäldern neben dem Wildschwein Sus scrofa zehn Raubsäuger, welche dem Auerhuhn( oder seinen Gelegen) gefährlich werden könnten. Waldiltis Mustela putorius, Hermelin Mustela erminea und Mauswiesel Mustela nivalis sind jedoch so selten, dass deren Bedrohung für das Auerhuhn vernachlässigbar ist. Dies gilt auch für den Steinmarder Martes foina , der im geschlossenen Wald nur spärlich vorkommt. Unter 63 bis auf Artniveau bestimmten Mardern befanden sich im Forst Hohenbucko nur zwei Vertreter dieser Art( 3,2%). Gleiches trifft auf den Marderhund Nyctereutes procyonoides zu, der hier mittels Fotofalle erst einmal nachgewiesen wurde ( 19.08.2016).
Tab. 5: Potentielle Feinde des Auerhuhns in den Wäldern der westlichen Niederlausitz mit Einschätzung des regionalen Bedrohungspotentials im Projektgebiet.
Tab. 5: Potential predators of the Capercaillie Tetrao urogallus in the forests of the western part of the Lower Lusatia with assessment of the regional threat potential in the project area.
Art
Deutscher Name
Bedrohung im Projektgebiet für...
Wissenschaftlicher
Häufigkeit
Gelege
Küken
Altvögel
Name
Raubtiere& Wildschwein
Marderhund
Nyctereutes procyono-( X) ides
sehr gering
sehr gering
Rotfuchs
sehr groß
sehr groß
sehr groß
Wolf
Canis lupus
X
sehr gering
sehr gering
gering
Dachs
mäßig
mäßig
Baummarder
mäßig
mäßig
mäßig
Steinmarder
Martes foina
X
gering
gering
gering
Waldiltis
( X)
sehr gering
sehr gering
Hermelin
Mustela erminea
X
gering
gering
Mauswiesel
Mustela nivalis
X
sehr gering
sehr gering
Waschbär
sehr groß
groß
gering
Wildschwein
sehr groß
gering