Möckel& Raden: Verlustursachen und Bedrohung des Auerhuhns... 67 5.2 Hauptfeinde des Auerhuhns im Projektgebiet 5.2.1 Rotfuchs Vulpes vulpes Hauptbeute des Rotfuchses sind Kleinsäuger, insbesondere Wühlmäuse. Sie machen bis zu 90 % der Beute aus. Aber auch Hühnervögel und deren Gelege zählen zur Fuchsnahrung. Die Beute wird angeschlichen und dann durch einen bis zu 5 m weiten Sprung erbeutet. Längere Hetzjagden finden nicht statt( G rimmberger 2014). In der Literatur wird der Rotfuchs als der Hauptfeind des Auerhuhns benannt( G ärtner & K laus 2004, B raunisch & S uchant 2013). So gingen in Hessen 41,5 % der Verluste auf ihn zurück( G lutz von B lotzheim et al. 1973). Im Harz lag der Anteil der durch den Rotfuchs erbeuteten Auerhühner bei 64 % (ausgewilderte Gehegetiere, S iano 2008). Andere Studien fassten wegen der schwierigen Trennung Rotfuchs und Marder( Martes spec.) zusammen. Auch hier dürfte der größte Teil der Verluste auf den Fuchs entfallen, beispielsweise 81 % der Hähne und 56 % der Hennen mit bekannter Verlustursache bei aus Russland stammenden Wildfängen in Thüringen ( U nger & K laus 2013) sowie 57 % und 66 % bei in Gehegen gezüchteten und im Schwarzwald bzw. in Thüringen frei gelassenen Auerhühnern( S chroth 1991, S chwimmer & K laus 2000). Verglichen mit den 1970er Jahren(jährlich 10.000 bis 15.000 Erlegungen) stieg in Brandenburg die Strecke(Anzahl erlegter Tiere) bis zum Jahr 1999 auf 46.216 Rotfüchse stark an. Danach fiel sie ab und schwankt seit 2009 zwischen 22.754 und 28.976 (MLUL B randenburg 2015). Die Ursachen für den neuerlichen Rückgang sind unbekannt. Diskutiert wird neben temporär hohen Verlusten durch Räude und Staupe( G rimmberger 2014) ein nachlassendes Interesse der Jäger an der Fuchsbejagung(MLUL B randenburg 2015). Der Rotfuchs ist auch in nahrungsarmen Wäldern ganzjährig präsent. Im Rahmen des im Forst Hohenbucko betriebenen Monitorings mit Fotofallen beläuft sich sein Anteil innerhalb der potentiellen Prädatoren unter den Säugetieren auf 13 % (Abb. 10). Klammert man das Wildschwein aus, ist der Rotfuchs der häufigste Feind des Auerhuhns, wobei 74,7 % der Nachweise nachts erfolgten(Abb. 12). Anzahl 50 45 tags nachts 40 Rotfuchs 35 30 25 20 15 10 5 0 1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 29 31 33 35 37 Dekade Abb. 12: Verteilung der Nachweise des Rotfuchses im Forst Hohenbucko(Fotofallen-Monitoring, Summe der Registrierungen pro Dekade). Fig. 12: Distribution of the proofs of the Red Fox(Vulpes vulpes) in the Hohenbucko forest(monitoring with trail cameras, sum of registrations per decade).
Heft
(2017) 24
Seite
67
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