Heft 
(2017) 24
Seite
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88 Otis 24(2017) Abb. 2: Bewirtschaftungskarte. Danach rückten die Wasserbüf­fel nach Süden vor. Fig. 2: Management map. Thereafter the water buffalo moved southwards. 3 Untersuchungsgebiet Das Jeseriger Bruch ist ein Teilbereich innerhalb des NSG Rietzer See mit einer Fläche von etwa 200 ha (davon entfallen auf das UG etwa 130 ha). Es be­findet sich nordöstlich unmittelbar am Rietzer See etwa 3 km südwestlich von der Ortschaft Schenken­berg entfernt. Es ist ein Teil eines Niedermoors, das sich über die Damsdorfer und Langen Wiesen nach Südosten bis an die etwas erhöhten Talsandflächen der Gemarkungen Schenkenberg und Trechwitz erstreckt. Nach Norden reicht das Gebiet über die sogenannten Karpfenteiche bis an die Bahnstrecke Berlin-Magdeburg. Gegenüber der B1 bei Gollwitz setzt sich die Niederung in Richtung Havel fort. Of­fensichtlich erfolgten größere meliorative Eingriffe erst Ende der 1920er bzw. Anfang der 1930er Jahre durch das Errichten eines Deiches zwischen den Damsdorfer Wiesen, Großen Bruchwiesen und See­wiesen östlich des Emster Kanals bis zur Havel und die Errichtung eines Schöpfwerks zur Entwässerung des nun geschaffenen Polders Gollwitz-Emster. Das Landesumweltamt ließ den Deich zuletzt 1993 er­höhen. Nach 1960 erfolgten im Jeseriger Bruch neue umfangreiche Meliorationsmaßnahmen mit dem Ausbau weiterer Entwässerungsgräben. Bereits 1961 erfolgten auf einer Teilfläche ein Wiesenumbruch und ein vorübergehender Maisanbau. Weitere Wie­senumbrüche und die Aussaat von Rohrglanzgras Phalaris arundinacea folgten. Hochwässer der Havel führten zu unregelmäßigen Überstauungen meist in den Winterhalbjahren,die dazu beitrugen,dass dann nur eine späte oder sogar keine Nutzung erfolgen konnte. Der in den 1990er Jahren mit Auflösung der LPG einsetzende Rückgang der Rinderhaltung führ­te schließlich zu einem eingeschränkten Interesse an die schwer zu bewirtschaftenden Niederungsflächen im Jeseriger Bruch.In den etwas tieferen Abschnitten nahm die Verschilfung zu. Die Agra-Genossenschaft Krahne pachtete große Teile der zur Gemarkung Rietz gehörenden Flächen in den Seewiesen(teilwei­se im NSG), konnte diese aber nur schwer erreichen und sehr selten nutzen. Zur geologischen Beschaffenheit äußern sich R ö ß ling et al.(2010) folgendermaßen:In der Bo­denschätzung 1954 wurden im Bereich der Binnen­salzstelle zwar noch Moore kartiert die schon auf schlechte(trockene) Wasserverhältnisse ­verwiesen. Bei der ersten Probenahme(04/2007) konnten hingegen nur noch sehr geringmächtige, z.T. von Mudden unterlagerte Moore angetroffen werden, die zudem sehr stark zersetzt(Torfzersetzungsgra­de H8-10) waren und Vermullungserscheinungen ­aufwiesen.