Heft 
(2017) 24
Seite
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96 Otis 24(2017) Abb. 9: April 2017, die Wasserbüffel haben die Grasnarbe zertreten. Für Wiesenvögel ist das von Vorteil, da sie später auf den Bulten Brutbedingungen finden. Foto: G. Sohns. Fig. 9 : April 2017. The water buffalo have trampled down the grass swards. This is advantageous for meadow birds, as they will later find good breeding conditions on the tufts . eine gute Abstimmung zwischen Naturschutz und Landnutzer durch Teilbeweidungen und Spätmahd die Brutbedingungen für das jeweils darauffolgen­de Jahr zum Teil steuern lassen. Dabei muss aller­dings abgesichert werden, dass nach einer späten Nutzung die Flächen wenigstens bis Mitte Juli des folgenden Jahres frei von jeglicher Nutzung bleiben, damit Bodenbrüter erfolgreich auch Nachgelege und Zweitbruten aufziehen können. Derartige Forderun­gen sind sehr schwer durchsetzbar und gegenwärtig wohl nur auf Eigentumsflächen von Naturschutzver­bänden und Stiftungen möglich. Im Jeseriger Bruch gab es über alle Jahre ein Mosaik von Teilflächen mit einer vielgestaltigen Ausstattung. Von großem Vor­teil erwiesen sich mit Wasser gefüllte Senken, nasse Wiesenabschnitte und unberührte Schilffelder. Der Einfluss von Prädatoren und Wildschweinen auf die Bruterfolge konnte nicht eingeschätzt werden. Das Zurückdrängen von Schilf zu Gunsten der Salzvege­tation und nicht zum Nachteil dort brütender Vögel ist nur durch eine gezielte und zeitlich begrenzte jährliche Beweidung zu erreichen, wobei unbedingt die Brutbedingungen für Schilfbrüter zu berücksich­tigen sind. Die späte Nutzung von Feuchtwiesen hat einen enor­men Vorteil für Blütenpflanzen, die dadurch zum Aufblühen und zur Samenreife kommen. Auf Inten­sivgrünland mit drei- bis viermaliger Mahd ist das nicht möglich. Die Verarmung in der Pflanzen- und Tierwelt ist dort nicht zu übersehen und macht sich auch in den NSG bemerkbar. Im Jeseriger Bruch ist durch die Steuerung von Beweidung, Mahd und Ru­heflächen der sehr hohe Bestand von Halophyten, insbesondere von Strand-Dreizack Triglochin mari­timum , Strand-Milchkraut Glaux maritima und das größte Vorkommen der Strandaster Aster tripolium in Brandenburg mit hunderttausenden Pflanzen, gelungen. Die Brutbedingungen für Schilf- und Wie­senbrüter konnten dabei erhalten bleiben und sogar verbessert werden.