Heft 
(2017) 24
Seite
101
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Püschel: Erstnachweis eines Eleonorenfalken Falco eleonorae in Brandenburg 101 Abb. 3: Die dunkle, jedoch inhomogene Oberseite des Eleonorenfalken ist zu erkennen, wobei die Flügelspitzen deutlich schwärzlich hervortreten. 21.08.2015 bei Lüsse, Hoher Fläming, Brandenburg. Foto: W. Püschel. Fig. 3 : The dark but inhomogeneous upper side of the Eleonoras Falcon can be seen, whereby the wing tips are markedly blacker. 21.08.2015 near Lüsse, Hoher Fläming, Brandenburg. Abb. 4: Eleonorenfalke höchstwahrscheinlich im 2. Ka­lenderjahr. Gut zu erkennen ist das Fehlen des weißen Wangenflecks, was für die dunkle Morphe typisch ist. 21.08.2015 bei Lüsse, Hoher Fläming, Brandenburg. Foto: W. Püschel. Fig. 4: Eleonoras Falcon, most probably second calendar year. The absence of the white cheek spot is noticeable. This is typical for the dark morph birds. 21.08.2015 near Lüsse, Hoher Fläming, Brandenburg. Die Körperunterseite war auffällig rostbraun und mit helleren und dunklen Flecken durchsetzt. Die Unter­flügeldecken wirkten einfarbig dunkel bis schwärz­lichgrau. Die Handschwingen dagegen waren an der Basis hellgrau und zu den Spitzen hin dunkelgrau bis schwärzlich. Sie waren deutlich heller als die sehr dunklen Armschwingen(s.Abb. 1, 2 und 4). Der Schnabel wirkte gräulich gefärbt und die Beine wa­ren gelblich. Beim Kreisen konnten eineentspann­te Flugweise und die lange Zeit gerade gehaltenen Flügel gut beobachtet werden, die auch S vensson et al. (2017) für den Eleonorenfalken beschreibt. DieArtbestimmung ergibt sich sowohl aus Größe und Struktur des Vogels als auch aus den erkannten Gefiederdetails. Vor allem im direkten Größenver­gleich mit dem gleichzeitig anwesenden Baumfal­ken wurde deutlich, dass es sich um einen größeren Falken handelte(Länge Baumfalke 29–32 cm und Eleonorenfalke 36–40 cm, Flügelspannweite 74–84 bzw. 84–103 cm; Maße aus F orsman 1999). Gleichzei­tig war der Vogel sehr schlank, was einen Großfalken wie Wanderfalke Falco peregrinus , Lanner F. biarmi­cus , Würgfalke F. cherrug oder auch Falkenhybriden ausschließt. Der ebenfalls sehr schlanke Schieferfal­ke F. concolor wäre kleiner als der beobachtete Vogel (Länge 33–36 cm, Flügelspannweite 73–84 cm). Eleonorenfalken gibt es in einer hellen und ei­ner dunklen Morphe. Das Fehlen eines hellen Wan­genflecks kennzeichnet den Vogel als Exemplar der dunklen Morphe. Aufgrund der Brutzeit der Art von August bis Oktober kann kein diesjähriger Vogel im August in Deutschland erwartet werden – zudem haben auch Jungvögel der dunklen Morphe helle Wangenflecken. Ferner müsste bei einem Jungvogel ein gebänderter Unterflügel erkannt werden. Ein Alt­vogel hätte einen einförmig dunklen Körper. Auch wären die Unterflügeldecken einheitlich dunkel und würden mit den helleren Schwingen kontrastieren ( F orsman 2016). Der beobachtete Vogel hatte jedoch deutliche Aufhellungen in den Unterflügeldecken und der Körper war ebenfalls aufgehellt. Auch die aufgehellten großen Oberflügeldecken sowie der bräunliche Farbton(Abb. 3) sprechen gegen einen Altvogel. Daher wurden die Fotos Dick Forsman zur Altersbestimmung vorgelegt. Dieser teilte am 19.9.2017 schriftlich mit,dass es sich um einen Vogel