Püschel: Erstnachweis eines Eleonorenfalken Falco eleonorae in Brandenburg 103 Tab. 1: Anerkannte Nachweise von Eleonorenfalken in Deutschland. Tab. 1: Accepted records of Eleonora’s Falcon for Germany. Datum 26.09.1999 13.05.2000 17.05.2000 04.08.2000 27.09.2000 08.10.2000 16.10.2000 01.09.2001 25.05.2003 10.07.2011 20.08.2015 21.08.2015 12.10.2015 Bemerkungen ad. dunkle Morphe/ offenbar derselbe Vogel ad. helle Morphe ad. dunkle Morphe ad. dunkle Morphe ad. dunkle Morphe ad. dunkle Morphe dunkle Morphe ad. dunkle Morphe ad. helle Morphe ad. helle Morphe immat. dunkle Morphe Beobachtungsort Helgoland NI – Wangerooge Helgoland NRW – Soest SH – Wedeler Marsch, Kreis Pinneberg NI – Salzgitter Helgoland BW – Nordschwarzwald NRW – Dülken-Bistard, Kreis Viersen SH – Stadt Kiel Helgoland SH – Gotteskoogsee, Kreis Nordfriesland BB – Lüsse, Kreis PotsdamMittelmark SH – Wangerooge Beobachter/in F. Stühmer, J. Streese, M. Timm J. Dierschke, T. Krüger, M. Feuersenger J. Dierschke, J.-P. Daniels A. Müller C. Wegst R. Wassmann J.-P. Daniels, J.O. Kriegs, M. Gottschling u.a. M. Förschler B. Steffen H. Schmaljohann M. Gottschling, M. Bögershausen C. Portofée W. Püschel R. Lottmann Abkürzungen der Bundesländer: BB= Brandenburg, BW= Baden-Württemberg, NRW= Nordrhein-Westfalen, NI= Niedersachsen, SH= Schleswig-Holstein; sonstiges: ad.= adult, immat.= immatur Zwei weitere Beobachtungen von Eleonorenfalken, die D ierschke et al.(2011) für Helgoland im Jahr 1998 und 2001 nennen, wurden in Tabelle 1 nicht berücksichtigt, da sie bei der DSK nicht dokumentiert worden sind. 5 Diskussion Die Seltenheit des Eleonorenfalken nördlich der Brutgebiete und in Deutschland dürfte mit der überwiegenden Wegzugrichtung der Vögel aus ihren weitgehend mediterranen Brutgebieten nach Süd bis Südost zusammenhängen. Der Umstand, dass der Erstnachweis in Deutschland im Jahr 1999 erfolgt und seitdem bereits dreizehn Beobachtungen dokumentiert werden konnten, weist jedoch auf ein – wenn auch sehr spärliches – Vorkommen des Eleonorenfalken hin. Wegen der schwierigen Feldbestimmung dieser Art, insbesondere bei hoch fliegenden Vögeln und ohne direkten Vergleich mit anderen Falken, dürften Eleonorenfalken öfters übersehen werden. Die Feststellung von allein sechs Beobachtungen in einem Jahr(2000) in Deutschland weist auf unregelmäßige Einflüge dieser Art hin. Ein weiteres Indiz für die Bestimmungsschwierigkeiten ist der Umstand, dass die meisten in Deutschland festgestellten Vögel auf die dunkle Morphe entfallen. Nach F orsman (2016) sind dieser jedoch nur rund 40 % aller Eleonorenfalken zuzuordnen, bei allerdings regionalen Unterschieden.Vögel der hellen Morphe können jedoch viel leichter mit anderen Falken mit hellem Wangenfleck verwechselt werden, insbesondere mit dem Baumfalken. Alle Beobachtungen in Deutschland ereigneten sich in den Monaten, in denen Eleonorenfalken in ihren Brutgebieten vorkommen. Die jahreszeitlich frühesten Beobachtungen fallen in den Mai. Diese
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(2017) 24
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103
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