Heft 
(2017) 24
Seite
103
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Püschel: Erstnachweis eines Eleonorenfalken Falco eleonorae in Brandenburg

Tab. 1: Anerkannte Nachweise von Eleonorenfalken in Deutschland . Tab. 1: Accepted records of Eleonora's Falcon for Germany.

Bemerkungen

Beobachtungsort

Helgoland

NI- Wangerooge Helgoland

NRW- Soest

Helgoland

Beobachter/ in

F. Stühmer, J. Streese, M. Timm

103

J. Dierschke, T. Krüger, M. Feuersenger

J. Dierschke, J.-P. Daniels

A. Müller

C. Wegst

R. Wassmann

J.-P. Daniels, J.O. Kriegs,

M. Gottschling u.a.

Datum

26.09.1999

ad. dunkle Morphe/ offenbar derselbe Vogel

13.05.2000

ad. helle Morphe

17.05.2000

ad. dunkle Morphe

04.08.2000

ad. dunkle Morphe

27.09.2000

ad. dunkle Morphe

SH Wedeler Marsch, Kreis Pinneberg NI- Salzgitter

08.10.2000

ad. dunkle Morphe

16.10.2000

01.09.2001

dunkle Morphe ad. dunkle Morphe

25.05.2003

ad. helle Morphe

10.07.2011

ad. helle Morphe

M. Gottschling, M. Bögershausen

20.08.2015

C. Portofée

21.08.2015

immat. dunkle Morphe

BB- Lüsse, Kreis Potsdam­Mittelmark

W. Püschel

12.10.2015

SH - Wangerooge

BW Nordschwarzwald

NRW- Dülken- Bistard, Kreis Viersen SH Stadt Kiel

Helgoland

SH - Gotteskoogsee,

Kreis Nordfriesland

M. Förschler

B. Steffen

H. Schmaljohann

R. Lottmann

Abkürzungen der Bundesländer: BB = Brandenburg , BW = Baden- Württemberg , NRW = Nordrhein- Westfalen , NI= Niedersachsen, SH = Schleswig- Holstein ; sonstiges: ad.= adult, immat.= immatur

Zwei weitere Beobachtungen von Eleonorenfalken, die DIERSCHKE et al.( 2011) für Helgoland im Jahr 1998 und 2001 nennen, wurden in Tabelle 1 nicht be­

5 Diskussion

Die Seltenheit des Eleonorenfalken nördlich der Brutgebiete und in Deutschland dürfte mit der überwiegenden Wegzugrichtung der Vögel aus ihren weitgehend mediterranen Brutgebieten nach Süd bis Südost zusammenhängen. Der Umstand, dass der Erstnachweis in Deutschland im Jahr 1999 erfolgt und seitdem bereits dreizehn Beobachtun­gen dokumentiert werden konnten, weist jedoch auf ein- wenn auch sehr spärliches- Vorkommen des Eleonorenfalken hin. Wegen der schwierigen Feldbestimmung dieser Art, insbesondere bei hoch fliegenden Vögeln und ohne direkten Ver­gleich mit anderen Falken, dürften Eleonorenfal­ken öfters übersehen werden. Die Feststellung von allein sechs Beobachtungen in einem Jahr( 2000)

rücksichtigt, da sie bei der DSK nicht dokumentiert worden sind.

in Deutschland weist auf unregelmäßige Einflüge dieser Art hin.

Ein weiteres Indiz für die Bestimmungsschwie­rigkeiten ist der Umstand, dass die meisten in Deutschland festgestellten Vögel auf die dunkle Morphe entfallen. Nach FORSMAN( 2016) sind dieser jedoch nur rund 40% aller Eleonorenfalken zuzu­ordnen, bei allerdings regionalen Unterschieden. Vö­gel der hellen Morphe können jedoch viel leichter mit anderen Falken mit hellem Wangenfleck verwechselt werden, insbesondere mit dem Baumfalken.

Alle Beobachtungen in Deutschland ereigneten sich in den Monaten, in denen Eleonorenfalken in ihren Brutgebieten vorkommen. Die jahreszeitlich frühesten Beobachtungen fallen in den Mai. Diese