Heft 
(2017) 24
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pers. Mitt.). Auch war nach einem Horstabsturz im Revier B die Rückkehr ins Revier A erfolgt, wobei dort zudem die Errichtung eines beim Seeadler sehr

Otis 24( 2017)

seltenen Doppelstock- Horstes( HAUFF 2009) festge­stellt wurde.

600 m

Rohrdommel

( Botaurus

stellaris)

Schilf­

röhricht­

gürtel

Stockenté

( Anas platyrhynchos )

Graugans

NSG - Ferbitzer Bruch

Imit Horstrevier B

( Anser anser)

NSG - Döberitzer Heide

mit Horstrevier A

Wildniskernzone

Heinz Sielmann Stiftung .

Grafik Roland Boll/ Dallgow- Döberitz

Abb. 1: Übersicht über die NSG Ferbitzer Bruch und Döberitzer Heide mit den vom Seeadler Paar genutzten Horst­revieren. Grafik: Roland Boll.

Fig. 1: Graphic overview of the Döberitzer Heide and Ferbitzer Bruch nature reserves showing the nest terri­tories used by the White- tailed Eagle pair .

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Charakterisierungen der Horstreviere

2.1 Horstrevier A Döberitzer Heide

Bereits über mehrere Jahre vermutet, wurde die Ansiedlung des Seeadlers durch den Fund des Horstes 1997 bestätigt. Der damalige Horstbaum, eine Winterlinde Tilia cordata , stand am Ausläu­fer eines Erlenbruchs. Dort befand sich historisch eine vor mehreren hundert Jahren erbaute kleine Bauernsiedlung, die nach der Bodenreform wieder besiedelt und wenige Jahre später erneut aufgege­ben wurde.

Die seinerzeit zum Zweck landwirtschaftlicher Nutzung angelegten Entwässerungsgräben und Baum­alleen mit über 150- jährigen Eichen Quercus robur , Linden Tilia spec. und Buchen Fagus silvatica in

Verbindung mit den nur noch durch Restfundamente, Sockel, Schieferdachziegel- Bruchstücke nachvollzieh­baren Grundrissen der Kirche und Bauernhäusern machen diesen Ort reizvoll- auch für in Seeadlerhorst­revieren unerwünschte menschliche Gäste.

Der Erlenbruch fällt im Hochsommer völlig trocken. Seit der Dorfaufgabe fehlt die Wasserre­gulierung( verschlammte Entwässerungsgräben). Der über die Jahrhunderte durch seine landwirt­schaftliche und bis 1991 militärische Nutzung geprägte Horstwald durchlief verschiedene Wald­entwicklungsstufen( Sukzessionswald). Auf den angrenzenden, ehemals baumlosen Panzer- und