Heft 
(2017) 24
Seite
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108 Otis 24(2017) Abb. 3: Horstrevier B des Seeadlerpaares im Ferbitzer Bruch. Foto. E. Stramka. Fig. 3: Nest territory B of the Ferbitzer Bruch White-tailed Eagle pair. Die von der Roten Armee bis zu deren Abzug zur Selbstversorgung zügellos praktizierte Jagdpraxis unter Einsatz automatischer Waffen, Schlingen und Fallgruben führte zu einer geringen Wilddichte von Schwarz- und Rehwild, Wildkaninchen, Hasen und Fasanen. Infolge des 1991 schlagartig nachlassenden Jagddrucks entwickelte sich ein überdurchschnitt­lich hoher Wildbestand. Ein vernetzter Kleingewässerkomplex wurde im Rahmen eines Managementplanes angestrebt. Die maximal 20 großen, mosaikartig verteilten Am­phibienschutz-Kleingewässer bleiben ohne Fisch­besatz, die wasserregulierten Entwässerungsgräben sind oft von geringer Breite. Die Entwässerungsgrä­ben sind für Seeadler, bei dem Fisch bei der Jungen­aufzucht eine überdurchschnittliche Bedeutung hat, nicht effektiv bejagbar und deshalb bedeutungslos. Lehnitz-, Fahrländer- und Schlänitzsee dagegen sind hauptsächlich die Seeadler-Nahrungsgewässer. Die feuchten und tieferen Lagen(Grünland) wer­den insbesondere während der Wintermonate von rastenden Graugänsen Anser anser und Blessgän­sen Anser albifrons, Stockenten Anas platyrhyn­chos und Kranichen Grus grus als Nahrungshabitat genutzt. Am Horst und Horstrevier B hielt das Paar auch nach einem Partnerwechsel während der Brutzeit im Jahr 2014( K öpke & S tramka 2017) und 2015 fest. An diesem Horst kam es im Jahr 2015 nach ei­nem Sturm zum Gelegeverlust, und der zerstörte Brutplatz wurde noch im April/Mai 2015 durch einen Neubau in ca. 100 Meter Entfernung ersetzt( S tram ­ka 2015), der aber im Dezember 2015 abstürzte. Der Anfang Februar 2016 in ca. 20 Metern Entfernung auf einer Mistel begonnene Neubau stürzte wie im Jahr 2013 mit zwei Nestlingen ab, die tot geborgen wurden.Ab Mitte Oktober 2016(Herbstbalz) bis An­fang März 2017 begann das Paar jeweils auf Misteln mehrere Horstneubauten anzufangen, die teilwei­se oder ganz abstürzten. Für das Angebot von zwei Kunsthorsten im Jahr 2016 interessierte sich nur kurzzeitig das Seeadlermänchen. Die seit dem Part­nerwechsel im Jahr 2014 zusammenhaltenden Adler gründeten noch im März 2017 ein neues Horstre­vier an einem weiter vom Horstrevier B entfernten Schlafplatz. 2.3 Horstrevier C Seekoppel Der Horstbaum ist eine Kiefer Pinus sylvestris, steht inmitten eines Laubbaumbestandes, speziell Birken Betula pendula, Zitterpappel Populus tremula und Stieleiche Quercus robur, und ist von zwei ca.