132 Otis 24(2017) Raumansprüchen, können sich z. B. Zielkonflikte ergeben, etwa im Pannonischen Raum mit dem Schutz des Kaiseradlers. Stromleitungen wurden aus allen Gebieten als Todesursache Nr.1 bestätigt, aber erfolgreiche Projekte zur Erdverkabelung im Mittelspannungs- und Markierung im Hochspannungsbereich zeigen die Möglichkeiten des Gegensteuerns. In Ungarn hat dabei das persönliche Engagement des Premierministers zu Erfolgen geführt.Vorbereitet wurde ein Schreiben an das polnische Umweltministerium, in welchem die internationale Expertengemeinschaft Unterstützung bei der Vorbereitung des Wiederansiedlungsprojektes anbietet, aber auch auf Standards wie die IUCN-Richtlinien für Wiederansiedlungen verweist. Vom Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd(CIC), vertreten durch seinen Generalsekretär Tamás Marghescu, erfolgte das Angebot, sich des Problems illegaler Jagd in Russland und der Ukraine anzunehmen, sofern von den dortigen Großtrappenschützern weiterführende Hinweise, etwa Internetanzeigen, geliefert werden. In dieser Region ist ansonsten der Grenzkonflikt ein Problem, das derzeit das Monitoring erschwert, aber wohl auch direkt die Situation für die Vögel verschlechtert.Das vielleicht wichtigste Ergebnis der Tagung ist, dass Großtrappenbestände überall dort, wo es keine geeigneten Schutzmaßnahmen gibt, zurückgehen. Das positive Resümee auf der anderen Seite ist, dass sich überall dort, wo es umfangreiche Schutzprogramme gibt, auch Erfolge einstellen – Zunahmen bei den Großtrappen und generelle Verbesserungen der biologischen Vielfalt! Literatur B öhner , J.& T. L anggemach (2004): Warum kommt es auf jeden einzelnen Schreiadler Aquila pomarina in Brandenburg an? Ergebnisse einer Populationsmodellierung. Vogelwelt 125: 271–281. C anal D., V. M orandini , B. M artín , T. L anggemach , R. M uriel , M. de L ucas & M. F errer (2017): Productivity is related to nest site protection and nesting substrate in a German Osprey population. J. Ornithol. 159: 265 –273. C ox , D. T. C., D. F. S hanahan , H. L. H udson , K. E. P lummer , G. M. S iriwardena , R.A. F uller , K.A nderson , S. H ancock & K. J. G aston (2017): Doses of Neighbourhood Nature: The Benefits for Mental Health of Living with Nature. BioScience 67: 147–155. G rünkorn , T., J. B lew , T. C oppack , O. K rüger , G. N ehls , A. P otiek , M. R eichenbach , J. von R önn , H. T immermann & S. W eitekamp (2016): Ermittlung der Kollisionsraten von(Greif)Vögeln und Schaffung planungsbezogener Grundlagen für die Prognose und Bewertung des Kollisionsrisikos durch Windenergieanlagen(PROGRESS). Schlussbericht zum durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie(BMWi) im Rahmen des 6.Energieforschungsprogrammes der Bundesregierung geförderten Verbundvorhaben P rogress , FKZ 0325300A–D. K rüger , T., J. L udwig , P. S üdbeck , J. B lew & B. O ltmanns (2013): Quantitative Kriterien zur Bewertung von Gastvogellebensräumen in Niedersachsen, 3. Fassung, Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen. Heft 2/2013, 36 S. LAG VSW( Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten)(2014): Abstandsempfehlungen für Windenergieanlagen zu bedeutsamen Vogellebensräumen sowie Brutplätzen ausgewählter Vogelarten. Ber. Vogelschutz 51: 15 – 42. L anggemach ,T.,T.B lohm & T.F rey (2001): Zur Habitatstruktur des Schreiadlers( Aquila pomarina) an seinem westlichen Arealrand – Untersuchungen aus dem Land Brandenburg.Acta ornithoecologica 4.2-4: 237–267. R uss , S.(2016): Das Neue Helgoländer Papier – ein weiterer Fachbeitrag. Natur& Recht 38: 803 – 809. R ydell , J., R. O ttvall , S. P ettersson & M. G reen (2017): The effects of wind power on birds and bats – an updated synthesis report 2017.Vindval Report 6791, 128 S. R yslavy , T., I. L anggemach , B. L itzkow , S. M eyer & A. S tein (2017): Zur Bestandssituation ausgewählter Vogelarten in Brandenburg – Jahresbericht 2013, 2014& 2015. Natursch. Landschaftspfl. Brandenburg 26: 4–43. Die Vogelschutzwarte ist zu erreichen über Postadresse: Landesamt für Umwelt Staatliche Vogelschutzwarte 14 715 Nennhausen/Ortsteil Buckow, Buckower Dorfstraße 34 Telefon: 033 878-60 257 Fax: 033 878-60 600 E-mail: vogelschutzwarte@lfu.brandenburg.de http://www.lugv.brandenburg.de/cms/detail.php/ bb1.c.298 583.de Redaktionsschluss 30.April 2018
Heft
(2017) 24
Seite
132
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