Heft 
(2018) 25
Seite
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Haupt, Mädlow& Pelikan : Avifaunistischer Jahresbericht 2015 3 beeindruckend waren zudem im Februar die Beob­achtung von gleichzeitig 81 Seeadlern am Grimnitz­see- die mit Abstand bisher größte Ansammlung in unserer Region- und die große Gemeinschaft von 70 Waldohreulen an einem Schlafplatz.Von Mitte bis Ende Februar wurden bereits 9 Weißstörche gesehen und an den letzten Februartagen glückten sehr frü­he Ankunfsdaten von Fischadler und Schwarzmilan (jeweils 28.2.). Im Frühjahr, besonders im April und Mai, blieb es deutlich zu trocken. Die Durchschnittstemperatur lag im März ein Grad über normal, entsprach im Ap­ril weitgehend dem Mittel und fiel dann im Mai ein Grad zu kalt aus. Anfang März wurde die große Zahl von 6.220 Weißwangengänsen in der Unteren Havelniede­rung registriert. Besonders zeitig erschienen die ersten Artvertreter von Rauchschwalbe(10.3.) und Gartenrotschwanz(25.3.). Ende März konnte die Rupfung der einzigen Dreizehenmöwe des Jahres gefunden werden, und interessant war ein zeitiger Knutt am 3./4. April. Weitere sehr zeitige Beobach­tungen gelangen im April von Braunkehlchen(3.4.), Kuckuck(6.4.), Temminckstrandläufer(13.4.) und Wespenbussard(19.4.). Herausragend gestaltete sich der insgesamt bisher zahlenstärkste Heimzug der Ringdrossel mit 52 registrierten Individuen. Große Ansammlungen bildeten im April 349 Schwarz­halstaucher sowie 1.600 Kampfläufer im Unteren Odertal, und auch 30 Rotschenkel in der Nieplitznie­derung sind bemerkenswert. Seltenheiten machten sich im Frühjahr rar. Erwähnenswert ist eine Zitro­nenstelze Ende April und für den Mai eine Gelbkopf­Schafstelze(8. Nachweis), der einzige Stelzenläufer des Jahres, zwei Thorshühnchen, drei Sumpfläufer und vier Doppelschnepfen. Im Spreewald rasteten fünf Rotkehlpieper gemeinsam an einer Stelle. Jah­reszeitlich spät konnten noch die letzten Heimzügler von Bergente(17.5./29.5.), Merlin(21.5.) und Eis­ente(31.5.) festgestellt werden. Der Sommer präsentierte sich im Juni und Au­gust ebenfalls deutlich zu trocken und nur im Juli fiel etwas mehr Regen als üblich. Die Monatsmitteltem­peratur lag im Juni im durchschnittlichen Rahmen, der Juli war ein Grad wärmer als normal und der Au­gust fiel mit einer mittleren Temperatur von 22 Grad um vier Grad deutlich zu warm aus. Interessante Feststellungen unter den Brutvö­geln waren zwei BP der Heringsmöwe, 13 BP der Zwergseeschwalbe in der größten Binnenlandkolo­nie Deutschlands und der bisher höchste Brutbe­stand bei der Schwarzkopfmöwe mit 48 BP.Weiterhin glückte ein Brutnachweis bei der Moorente, deren Nachkommen sich jedoch mit zunehmendem Alter als Mischlinge mit der Tafelente entpuppten. Von den in der Lausitz zur Wiederansiedlung ausgesetz­ten schwedischen Auerhühnern gelangen Repro­duktionsnachweise auch in der zweiten Generation. Die Uferschnepfe steht hingegen mit nur noch vier gewerteten Revieren kurz vor dem Aussterben. Der späte Heimzug führte im Juni an besonders seltenen Gästen einen Schelladler, eine Zwergralle(3. Nach­weis) und einen Buschrohrsänger(7. Nachweis) in unsere Region. Interessant war zudem bereits die fünfte Doppelschnepfe während des Heimzuges,eine Schmarotzerraubmöwe, ein bis in den Juli längere Zeit singender Grünlaubsänger und die beginnen­den Übersommerungen von einer Eisente und ei­ner Steppenweihe. Günstige Nahrungsbedingungen während der frühen Wiesenmahd führten zu einer herausragenden Konzentration von bis zu 20 Schrei­adlern im Randowbruch. Im Juli gestaltete sich das ornithologische Geschehen auffallend ruhig, aber zumindest gab es eine Beobachtung des Tannenhä­hers, eine beachtliche Ansammlung von 15 Baum­falken und einen Schlafplatz von 120 Rohr- und 20 Wiesenweihen. Der August präsentierte sich wieder deutlich interessanter. Frühzeitig gelang die Feststel­lung einer Zwergschnepfe und eines Zwergsägers, der nachfolgend noch seine Großgefiedermauser durchführte. Im Teichgebiet Peitz konzentrierte sich mit 1.170 Höckerschwänen eine gewaltige An­zahl. Des Weiteren beeindruckten der bisher größte Zugtrupp mit 19 Brandseeschwalben, ein Trupp von 47 Bienenfressern sowie neun Mornellregen­pfeifer und die hohe Zugsumme von 188 Baumpie­pern. Überdurchschnittlich war das Auftreten beim Odinshühnchen mit insgesamt 12 Individuen, und auch die Feststellungen von drei weiteren Doppel­schnepfen während des Wegzuges führten zu einer hohen Jahressumme bei dieser Art. Erneut gab es ein starkes Wegzugauftreten von Rotfußfalken mit ma­ximal 26 in einem Trupp und erstaunlich vielen Alt­vögeln.Die überdurchschnittlich hochsommerlichen Temperaturen hatten sicher ihren Einfluss auf das Erscheinen besonders seltener Gäste mit südlicher Herkunft wie Zwergscharbe(5.Nachweis),Kuhreiher (9.Nachweis),gleich zwei verschiedenen Würgfalken