Ryslavy: Erfassung ausgewählter Brutvogelarten in den brandenburgischen Kiesgruben 2016
er ganz überwiegend in aktiven Kiesgruben mit Ge
wässern vor.
In den meisten Kiesgruben mit Flussregenpfeifer- Vorkommen, nämlich in 55%, war die Art mit je einem BP/ Rev. und in weiteren 17 Kiesgruben( 26%) mit je 2 BP/ Rev. vertreten. Mindestens 3 BP/ Rev. wurden in 12 Kiesgruben registriert, davon gleich 5 BP/ Rev. in der Kiesgrube Linthe / PM( W. Püschel).
Brutbestand( BP/ Rev.)
1
2
3
4
5
Gesamt:
Vorkommen
36
17
5
6 1
65( 114 BP/ Rev.)
81
hohe Bedeutung. Außerdem ist eine hohe Brutplatzdynamik typisch für den Flussregenpfeifer.
Abb. 18: Bruthabitat des Flussregenpfeifers in der Kiesgrube Damsdorf ( Landkreis Potsdam- Mittelmark ). Foto: G. Sohns.
Fig. 18: Little Ringed Plover breeding habitat in the Damsdorf gravel pit( Landkreis Potsdam- Mittelmark ).
Bei der Brutvogelatlas- Kartierung von 2005-2009 wurde in Brandenburg und Berlin ein Bestand von nur 540-720 BP/ Rev. ermittelt( RYSLAVY et al. 2011).
Nach den Ergebnissen des„ Monitoring häufiger Brutvogelarten" für den Zeitraum 1995-2016 ist der Bestandstrend beim Flussregenpfeifer signifikant stark rückläufig( jährliche Veränderung:- 6,7%). Somit brüten knapp 25% des Landesbestandes in Kiesgruben, womit diesen eine hohe Bedeutung für die Art zukommt. Infolge des immer weiteren Verlustes von Primärhabitaten wie Sand-, Schotterbänke, Spülsäume, Schlammflächen in Feuchtwiesen oder Rieselfeldern( nach deren Auflassung), erlangen Sekundärhabiate wie die Bergbaufolgelandschaften, Truppenübungsplätze und Kiesgruben eine sehr
Abb. 19: Übersicht der Flussregenpfeifer- Vorkommen in Kiesgruben in Brandenburg 2016( n= 65).
Fig. 19: Overview of Little Ringed Plover occurrence in gravel pits in Brandenburg 2016( n= 65).
3.1.4
Steinschmätzer Oenanthe oenanthe Steinschmätzer konnten in 77 Kiesgruben nachgewiesen werden, wobei mindestens 122 BP/ Rev. registriert wurden. Somit kam die Art in 26% aller kontrollierten Kiesgruben vor. Von den 77 Kiesgruben waren 62 aktiv und 15 aufgelassen. Da der Steinschmätzer überwiegend offene Sand- und Sandtrockenrasenflächen zur Nahrungssuche benötigt, ist die Affinität zu im Abbau befindlichen Kiesgruben naheliegend.
Abb. 20: Steinschmätzer- Paar. Foto: M. Putze. Fig. 20: Northern Wheatear pair.