Heft 
(2018) 25
Seite
81
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Ryslavy: Erfassung ausgewählter Brutvogelarten in den brandenburgischen Kiesgruben 2016

er ganz überwiegend in aktiven Kiesgruben mit Ge­

wässern vor.

In den meisten Kiesgruben mit Flussregenpfei­fer- Vorkommen, nämlich in 55%, war die Art mit je einem BP/ Rev. und in weiteren 17 Kiesgruben( 26%) mit je 2 BP/ Rev. vertreten. Mindestens 3 BP/ Rev. wurden in 12 Kiesgruben registriert, davon gleich 5 BP/ Rev. in der Kiesgrube Linthe / PM( W. Püschel).

Brutbestand( BP/ Rev.)

1

2

3

4

5

Gesamt:

Vorkommen

36

17

5

6 1

65( 114 BP/ Rev.)

81

hohe Bedeutung. Außerdem ist eine hohe Brutplatz­dynamik typisch für den Flussregenpfeifer.

Abb. 18: Bruthabitat des Flussregenpfeifers in der Kies­grube Damsdorf ( Landkreis Potsdam- Mittelmark ). Foto: G. Sohns.

Fig. 18: Little Ringed Plover breeding habitat in the Dams­dorf gravel pit( Landkreis Potsdam- Mittelmark ).

Bei der Brutvogelatlas- Kartierung von 2005-2009 wurde in Brandenburg und Berlin ein Bestand von nur 540-720 BP/ Rev. ermittelt( RYSLAVY et al. 2011).

Nach den Ergebnissen des Monitoring häufiger Brutvogelarten" für den Zeitraum 1995-2016 ist der Bestandstrend beim Flussregenpfeifer signifikant stark rückläufig( jährliche Veränderung:- 6,7%). Somit brüten knapp 25% des Landesbestandes in Kiesgruben, womit diesen eine hohe Bedeutung für die Art zukommt. Infolge des immer weiteren Verlus­tes von Primärhabitaten wie Sand-, Schotterbänke, Spülsäume, Schlammflächen in Feuchtwiesen oder Rieselfeldern( nach deren Auflassung), erlangen Sekundärhabiate wie die Bergbaufolgelandschaften, Truppenübungsplätze und Kiesgruben eine sehr

Abb. 19: Übersicht der Flussregenpfeifer- Vorkommen in Kiesgruben in Brandenburg 2016( n= 65).

Fig. 19: Overview of Little Ringed Plover occurrence in gravel pits in Brandenburg 2016( n= 65).

3.1.4

Steinschmätzer Oenanthe oenanthe Steinschmätzer konnten in 77 Kiesgruben nach­gewiesen werden, wobei mindestens 122 BP/ Rev. registriert wurden. Somit kam die Art in 26% aller kontrollierten Kiesgruben vor. Von den 77 Kies­gruben waren 62 aktiv und 15 aufgelassen. Da der Steinschmätzer überwiegend offene Sand- und Sandtrockenrasenflächen zur Nahrungssuche benö­tigt, ist die Affinität zu im Abbau befindlichen Kies­gruben naheliegend.

Abb. 20: Steinschmätzer- Paar. Foto: M. Putze. Fig. 20: Northern Wheatear pair.