92 Otis 25(2018) Im Ergebnis einer mehr als 200jährigen Forstwirtschaft entstanden daraus mehrheitlich Kiefernforste, die oft weitflächig reich an Blau- und Preiselbeere sind(Abb. 5). Heidemoore waren früher häufig. Sie beschränken sich heute auf wenige Lokalitäten. Das größte Moor, der Loben, befindet sich im Osten der Liebenwerdaer Heide. Im Zentrum der Waldgebiete liegen meist landeseigene Forste(etwa 10.700 ha) sowie die Waldflächen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt(DBU-Naturerbe GmbH, etwa 4.800 ha). Darüber hinaus handelt es sich um Privat- und Körperschaftswald. Zwischen den Waldgebieten erstrecken sich Feldfluren, Siedlungen und Bergbaufolgelandschaften. Diese gehen auf den großflächigen Abbau von Braunkohle im Tagebau bis 1994 zurück. Die hinterlassenen Hohlformen wurden geflutet und bilden heute große und kleine Tagebauseen. Die terrestrischen Areale wurden überwiegend aufgeforstet. Die daraus entstandenen Kippenwaldungen sind meist 20 bis 40 Jahre alt. In ihnen dominiert die Kiefer. Wegen des geringen Alters eignen sie sich nicht als Bruthabitat des Raufußkauzes. Die Kleinstädte Finsterwalde(inklusive zweier eingemeindeter Dörfer: 17.970 Einwohner), Doberlug-Kirchhain(inklusive elf Dörfer: 9.740 Einwohner) und Sonnewalde(inklusive 17 Dörfer: 3.400 Einwohner) werden von diesen Wäldern eingeschlossen. An den Finsterwalder Waldgürtel schließen sich peripher weitere, ähnlich strukturierte Wälder an. Sie wurden stichprobenartig kontrolliert. Dazu zählt westlich der Bundesautobahn A13 der Frauendorfer Forst(1.120 ha), östlich davon die Ruhländer Heide(über 11.100 ha), der Chransdorfer Wald(ca. 3.000 ha) und die Calauer Schweiz(ca. 4.000 ha). Die 2.830 ha große Kontrollfläche in der Rochauer Heide beinhaltet 69 ha Offenland(2,5 %). Es handelt sich um Rodungsinseln der Siedlungen Abb. 5: Kiefern-Althölzer mit Höhlenbäumen des Schwarzspechtes dominieren in der Niederlausitz als Bruthabitat des Raufußkauzes(Rochauer Heide, 06.04.2017). Foto: R. Möckel. Fig. 5: Old-growth Pine Pinus sylvestris forests, with Black Woodpecker Dryocopus martius cavity trees, are dominant as breeding habitat of the Tengmalm’s Owl Aegolius funereus in the Lower Lusatia(Rochauer Heide).
Heft
(2018) 25
Seite
92
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