Heft 
(2018) 25
Seite
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Möckel & Raden: Verbreitung und Lebensraum des Raufußkauzes im Süden Brandenburgs 107 es allerdings nur 10 %( M öckel 1996). In Niedersach­sen übertraf der Bestand im Tiefland sogar den sel­bigen in den Gebirgen( M ebs et al. 1997). Aber auch im östlichen Mitteleuropa breitete sich der Raufuß­kauz in den letzten Jahrzehnten aus( T omiałoj ć 1990, T omiałoj ć& S tawarczyk 2003, K opij 2011). Ausnahms­weise brütet er auch im reinen Laubwald, wie im Hakel(Harzvorland, S tubbe 1991) und im Burgund (Frankreich, M ebs & S cherzinger 2000). Offensichtlich bestimmen in den Wäldern des norddeutschen Tieflandes drei limitierende Faktoren die Verteilung des Raufußkauzes:(1) ein ausreichen­des Nahrungsangebot,(2) das Vorhandensein ge­eigneter Bruthöhlen und(3) die lokale Abwesenheit des Waldkauzes. Nach demMonitoring Greifvögel und Eulen Europas stagnierte zwischen 1990 und 2006 die Häufigkeit in Deutschland(bei enormen jährlichen Bestandsschwankungen, M ammen 2010). Mit der in Mitteleuropa angestrebten Umwandlung der meist nicht standortgerechten Nadelforste in na­turnahe Laub- und Mischwälder könnte es länger­fristig im Tiefland zur Rückkehr des Waldkauzes in die Hochflächenwälder auf armen Standorten und damit wieder zu einer Zurückdrängung des Raufuß­kauzes auf die Gebirge mit ihren geringeren Wald­kauzdichten kommen( O lejnik 2010). Danksagung Mitglieder des Biologischen Arbeitskreises Luckau unterstützten jahrelang die abendlichen Aktionen zumVerhören der rufenden Raufußkäuze. Dazu kamen aus der Umgebung angereiste Helfer. Ihnen allen gilt unser Dank. Willy Schmidt, demEntde­cker des Raufußkauzes in der Rochauer Heide, ge­bührt für unzählige Hinweise vor allem in den ersten Jahren eine besondere Anerkennung. Gleiches trifft auf Katharina und Jürgen Illig zu, die über viele Jah­re einen Großteil der aufwendigen Kratzkontrollen in der Rochauer Heide übernahmen. Dank gebührt auch den zahlreichen Hinweisgebern, insbesondere Constanze Eiser,Monika Gierach,Adelheid und Peter Hamerich, Karlheinz Krengel und Peter Schonert. Literatur B lock , B.& P. B lock (1989): Der Rauhfußkauz( Aegolius fu­nereus ) als Brutvogel im Bezirk Potsdam. Beitr. Tierwelt Mark 11: 78 – 88. E ck , S.( 1982 1985): Katalog der ornithologischen Samm­lung Dr. Udo Bährmanns. Zool. Abh. Mus. Tierkd. Dres­den 38: 95 –132, 155 –182; 39: 1–38, 71–98; 40: 1–32, 79 –108; 41: 1–32. E rnst , S.& M. T hoss (1985): Zehnjährige Beringung von Rauhfußkäuzen im Vogtland und Westerzgebirge. Acti­tis 24: 3 –13. F abian , K.( 2010): Erstnachweis einer Brut des Rauhfuß­kauzes Aegolius funereus in der Dresdner Heide. Actitis 45: 25 –36. F ischer , W., K. H. G rosser , K. H. M ansik & U. W egener (1982): Die Naturschutzgebiete der Bezirke Potsdam, Frankfurt(Oder) und Cottbus sowie der Hauptstadt der DDR, Berlin. Leipzig, Jena, Berlin. G atter , W.( 2004): Deutschlands Wälder und ihre Vogelge­sellschaften im Rahmen von Gesellschaftswandel und Umwelteinflüssen.Vogelwelt 125(3 – 4): 151–176. G edeon , K., C. G rüneberg , A. M itschke & C. S udfeld (2014): Atlas Deutscher Brutvogelarten. Münster. G ierach , K.-D.(1999): Zur Verbreitung und Reproduktion des Sperbers( Accipiter nisus L.) in der nordwestlichen Niederlausitz. Biol. Studien Luckau 28: 112–130. G lutz von B lotzheim , U.N.& K.M. B auer (1980): Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Bd. 9: Columbiformes- Picifor­mes. Wiesbaden. G rosser , K. H.(1984): Das NaturschutzgebietRochauer Heide. Naturschutzarb. Berlin u. Brandenbg. 20: 79 –90. H erder , W.( 1987): Beobachtungen zum Vorkommen des Rauhfußkauzes, Aegolius funereus (L.), im südwestlichen Vorland des Thüringer Waldes. Thür. Orn. Mitt. 37: 7–10. H ofmann , G.& U. P ommer (2005): Potentielle Natürliche Vegetation von Brandenburg und Berlin. Eberswalder Forstl. Schr.reihe, Bd. 24, Landesforstanstalt Eberswalde. I llig , J.(1979): Die Rochauer Heide im 17./18. Jahrhundert. Biol. Studien Luckau 8: 6 –19. I llig , J.(1980): Die Rochauer Heide im 19./20. Jahrhundert. Biol. Studien Luckau 9: 3 –19. J ander G.(1977): Ein weiterer Nachweis des Rauhfußkau­zes( Aegolius funereus ) für die Mark Brandenburg. Beitr. Vogelkd. 23(3): 188. J örlitschka , W.( 1988): Untersuchung zur Habitatstruktur von Revieren des Rauhfußkauzes Aegolius funereus im Nordschwarzwald.Vogelwelt 109(4): 152–155. K elm , H.-J.( 1987): Zum Vorkommen des Rauhfußkauzes ( Aegolius funereus ) im Solling 1984.Vogelk. Ber. Nieder­sachs. 19(3): 76 – 81. K opij , G.(2011): Population and range expansion of forest boreal owls( Glaucidium passerinum, Aegolius funereus, Strix uralensis, Strix nebulosa ) in East-Central Europe. Vogelwelt 132(4): 207–214. K orpimäki , E.( 1981): On the ecology and biology of Tengmalms Owl( Aegolius funereus ). Acta Univ. Ouluen­sis, Series A, Nr. 118, Oulu. L ocker , S.& D. F lügge ( 1998): Hohe Siedlungsdichte des Rauhfußkauzes Aegolius funereus in den Hanstedter Bergen, NaturschutzgebietLüneburger Heide. Vogel­welt 119(6): 329 –336.