Heft 
(2018) 25
Seite
127
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Aktuelles aus der Staatlichen Vogelschutzwarte Brandenburg 127 Abb. 2: Nicht mehr in den Kinderschuhen steckt die systematische Erfassung der Brutvögel in den brandenburgischen Vogelschutzgebieten. Foto: T. Langgemach. den. Die Methode könnte in absehbarer Zeit auch entlang der Oder zum Einsatz kommen, erfordert aber günstige Habitatbedingungen. Das wichtigs­te aktive Gebiet der Pommerschen Population ist derzeit ein polnisches Moorgebiet, aber gerade hier hat das seit 2004 laufende Monitoring Verschlech­terungen der Habitatqualität gezeigt. Arbeiten zur Verbesserung der Situation werden durch die Baltic Sea Conservation Foundation unterstützt. Für die enge Zusammenarbeit mit Landnutzern sowie auch die Kooperation zwischen den einzelnen Gebieten ist die durch den NABU geförderte und durch Marek Dylawerski besetzte Stelle einesPomerania Site Ma­nagers besonders wichtig. Ein weiteres Treffen zum Thema Seggenrohr­sänger fand vom 12. bis zum 15. April in Brodowin statt. An der von Martin Flade organisierten Fach­tagung zum 20. Geburtstag des Aquatic Warbler Conservation Teams (AWCT) nahmen vierzig Teil­nehmer aus 13 Ländern teil. Ziel des AWCT ist es, den Seggenrohrsänger eines Tages aus der Liste der global gefährdeten Vogelarten entlassen zu können. Ein Meilenstein beim internationalen Schutz der Art war die Fertigstellung des Management-Hand­buches Seggenrohrsänger( T anneberger & K ubacka 2018). Den beiden Herausgeberinnen wurde von allen Beteiligten Dank und großer Respekt gezollt, u. a. durch kleine landestypische Mitbringsel aus den Ländern des Verbreitungsgebietes. Zum Begleit­programm der Tagung gehörten historische Fotos desSeggis aus den 1960er Jahren von Günter Heise sowie Fotos und Filmsequenzen von Expeditionen des AWCT nach Sibirien und Afrika von Sebastian Koerner. Inhaltlich ging es zunächst um die Situati­on in den Brutgebieten, wobei es erfreuliche Zunah­men in Litauen und Ost-Polen im Zuge erfolgreicher Projekte gibt, während z. B. die Lage in ukrainischen Kerngebieten durch trockene Jahre und Gehölz-Suk­zession teils dramatisch ist. Für die Migration gibt es Kenntnisdefizite für den Frühjahrszug, wogegen unser Wissen über den Herbstzug deutlich besser ist, u. a. durch Projekte in Belgien, Frankreich und Spanien. Im afrikanischen Teil von Zug und Über­winterung gibt es Wissenslücken in Marokko und