Heft 
(2018) 25
Seite
131
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Aktuelles aus der Staatlichen Vogelschutzwarte Brandenburg 131 tion. Eine Reihe von Schlussfolgerungen zielt darauf ab, die wichtigsten Flugwege freizuhalten, bestehen­de Hindernisse mittelfristig wieder zu entfernen (Windkraftanlagen, Mittelspannungsleitungen) oder zumindest ihre optische Sichtbarkeit zu verbessern (Hochspannungsleitungen). Im Jahr 2017 erfolgten im Auftrag der Vogel­schutzwarte weitere Untersuchungen zu den Brutvögeln in Gebieten mit großflächigem Spar­gelanbau( A lsleben & H ellwig 2017). Auf einer Fläche von 4.600 ha im Anbaugebiet Mötzow(SPA Mittlere Havelniederung), davon 15,4 % Spargel­flächen, wurden Vorkommen und Bruterfolg von 16 ausgewähltenTrigger-Arten(siehe vorn) un­tersucht. Die in den bisherigen Studien dokumen­tierten Bestandsrückgänge auf dieser Probefläche mussten leider bestätigt werden. Lediglich drei Ar­ten waren stabil(Wespenbussard) bzw. im Bestand zunehmend(Kranich und Ortolan); die übrigen nahmen ab(sechs Arten) oder sind bereits regional verschwunden(sieben Arten). Erstmalig wurde jetzt auch der Bruterfolg untersucht: Bei der deutlichen Mehrheit der Arten war er gegenüber Vergleichsun­tersuchungen sehr niedrig.Ein weiterer neuer Aspekt in dieser Studie waren zwei späte Kartierungsgänge im Juli. Die gegenüber dem Vogelschutz bisweilen geäußerte Behauptung, dass nach dem Entfernen der Folie noch genügend Zeit zum Brüten bliebe, ließ sich nicht bestätigen. Weder waren Bruten der untersuchten Arten festzustellen, noch nutzten diese die Flächen in größerem Umfang zum Nahrungser­werb. Mithin deckt die Zeit des Folieneinsatzes und der Spargelernte den größten und wichtigsten Teil der Brut- und Aufzuchtzeit der relevanten Vogelarten ab(Abb. 6). Abb. 6: Auch nach dem Entfernen der Folie haben Spargelfelder für Vögel nicht allzu viel zu bieten. Foto: T. Langgemach. In einem brandenburgischen Schreiadlerrevier gab es 2018 nach 19 Jahren wieder eine erfolgreiche Brut. Ab Ende der 1990er Jahre zeigte sich hier die typische Symptomatik verwaisender Reviere: Nach einer letzten erfolgreichen Brut gab es vier Jahre lang erfolglose Bruten und anschließend zwei Jahre lang nur noch einen Einzelvogel im Revier. Nach acht Ausfalljahren stellte sich 2014 wieder ein Paar ein, das ab 2016 auch brutverdächtig war, ohne dass zu­nächst ein Horstfund gelang. 2018 fand die erste er­folgreiche Brut seit 1999 statt. Die Wiederbesiedlung nach so langer Ausfallzeit ist bemerkenswert, zumal