140 Otis 25(2018) Der Anteil der Männchen am Bestand lag bei 65 %. Die Überlebensrate beringter Männchen war deutlich höher als diejenige der Weibchen, die besonders zur Brutzeit starke Verluste hinnehmen mussten (vermutlich wegen der größeren Gefährdung beim Brutgeschäft, das die Weibchen alleine besorgen). Diese unterschiedlichen Überlebensraten erklären den Männchenüberschuss im Bestand. D ittberner ,W.(2016): Brutbiologie des Rotschenkels Tringa totanus im Nationalpark Unteres Odertal. Ornithol. Mitt. 68: 271-276. K ehl , G.(2017): Chronik einer Wanderfalkenansiedlung. Ornithol. Mitt. 69: 37-42. Auf dem Heizwerkschornstein in Werder/PM siedelte sich 1994 ein Wanderfalkenpaar an. Bis 2016 wurden insgesamt 58 Jungfalken flügge, nur in vier Jahren gab es keinen Bruterfolg. In mindestens fünf Jahren wurden einer oder beide Partner ausgetauscht. Fünf beringte Brutvögel entstammten dem Wiederansiedlungsprojekt für Baumbrüter. Mindestens drei Altvogel kamen in dem Schornstein ums Leben, bevor diese Gefahrenquelle abgestellt werden konnte. Anhand von Beobachtungen aus mehreren Jahrzehnte und 37 Nestfunden wird die Brutbiologie beschrieben. Rotschenkel nisten gerne in der Nähe zu Wasserflächen und zu Brutvorkommen anderer Limikolenarten. Der früheste Legebeginn wurde bereits Ende März, das späteste Nachgelege Anfang Juni gefunden. Die meisten Jungvögel schlüpften in der zweiten Maihälfte. Die Schlupfrate betrug 68 %, neun von 29 Vollgelegen gingen verloren. Interessante Einzelbeobachtungen waren das Bekoten der Gelege durch abfliegende Vögel und der Flugtransport eines frisch geschlüpften Jungvogels mit dem Schnabel. E ilts , H.-J.(2016): Die Phänologie von Fettdeposition und Gewichtsverlauf immaturer Schilfrohrsänger Acrocephalus schoenobaenus bei Wegzugbeginn: Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen einem Durchzugs- und einem Brutgebiet.Vogelwelt 136: 213-224. Am Berliner Flughafensee, einem reinen Durchzugsgebiet, wurden 2010-14 35 Schilfrohrsänger gefangen, die meisten auf dem Wegzug mit einem deutlichen Gipfel Mitte August. Die Jungvögel wiesen höhere durchschnittliche Körpergewichte und mehr sichtbares Depotfett auf als Vögel am Schiaßer See(Nuthe-Nieplitz-Niederung), wo die Art häufig brütet. In beiden Gebieten stieg das Körpergewicht mit dem sichtbaren Depotfett an. Ein am Flughafensee gefangener und gut drei Wochen vorher in Südschweden beringter Vogel zeigte überdurchschnittlich viel Fett und ein hohes Körpergewicht. L itzbarski , B.& H. L itzbarski (2015): Schutzprojekt Großtrappe – 40 Jahre Naturschutzarbeit in der Agrarlandschaft. Berichte der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz 23: 3-41. Ein zusammenfassender Überblick über die Schutzbemühungen für die Großtrappe, deren deutscher Bestand von 4.100 Vögeln um 1940 bis auf 56 Vögel 1997 abnahm, um dann bis 2015 wieder auf 197 anzusteigen. Rückgangsursachen(Intensivierung der Landwirtschaft, Lebensraumverlust, Prädation, Witterungsverluste) werden detailliert beschrieben, ebenso die ergriffenen Schutzmaßnahmen wie Gelegerettung, Handaufzucht, Auswilderung, Lebensraumsicherung und Bewirtschaftungsoptimierung(etwa durch Nutzungsextensivierung und Brachestreifen) sowie Prädationsmanagement und Schutzzäune dargestellt und ihr Erfolg bewertet. Die Bedeutung kontinuierlicher begleitender Forschung wird etwa am Beispiel der Nahrungsgrundlagenermittlung, der Befruchtungsrate der Eier und der Ortsbewegungen verdeutlicht. S teiof , K., R. A ltenkamp & K. B agenz (2017): Vogelschlag an Glasflächen: Schlagopfermonitoring im Land Berlin und Empfehlungen für künftige Erfassungen. Ber.Vogelschutz 53/54: 69-95. Im Auftrag der Obersten Naturschutzbehörde Berlins wurden an 22 Gebäuden in vier Gebieten über Zeiträume zwischen sechs Wochen und 15 Monaten Vogelanflüge an Glasflächen erfasst.Ein- bis zweimal
Heft
(2018) 25
Seite
140
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