Heft 
(2018) 25
Seite
141
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Zeitschriftenliteratur aus Brandenburg und Berlin 141 wöchentlich wurden die Glasflächen nach Anflugab­drücken, Federresten und toten Vögeln abgesucht. Bei 215 Kontrollen wurden 358 Vogelschlagereig­nisse festgestellt. Eine deutliche Häufung gab es in den Herbstmonaten. Aus den Anflügen lassen sich Kriterien für besonders risikoreiche Situationen ab­leiten(Lage der Glasflächen, umgebende Vegetation, Futterquellen in der Nähe). Mit dichter streifenför­miger Markierung ließen sich Anflüge wirkungsvoll verhindern, nicht dagegen mit UV-Markierungen. Aus der Länge der Sichtbarkeit der Spuren ließen sich methodische Hinweise für Erfassungen ableiten. Z immermann , B.& L. T hielemann (2018): Ergebnis­se des Pilotprojektes zur Wiederansiedlung des Auerhuhns Tetrao urogallus in Brandenburg. Vo­gelwelt 138: 29-53. Ausgewertet werden Ortungen besenderter Vögel, die als Wildfänge aus Schweden oder mit spezieller Methode aufgezogene Jungvögel in die Niederlausitz freigelassen wurden. Die mediane Überlebensdauer der Vögel betrug 189 Tage, die jährliche Überlebens­rate 34 %. Nach dem Freilassen streiften die Vögel weit umher, bevor sie feste Aktionsräume mit einer Größe von durchschnittlich knapp 1.400 ha etablier­ten. Nähe zu Landwirtschaftsflächen wurde ebenso gemieden wie Siedlungen und Straßen. In Wäldern mit sehr hohem Kronenschluss halten sich die Auer­hühner kaum auf. Die Ergebnisse zeigen die Eignung der Freilassungsmethode und das Vorhandensein geeigneter Habitate in der Niederlausitz und geben Hinweise auf weitere Schutzmaßnahmen. K ehl , G.& U. H ein (2018): Ergebnisse 30-jähriger Bestandserfassungen von Greifvögeln auf einer Kontrollfläche bei Potsdam. Ornithol. Mitt. 70: 11-26. Eine 255 km 2 große Fläche westlich von Potsdam (Werder-Groß Kreutz-Kloster Lehnin) wurde 1988 bis 2017 durchgängig auf Greifvogelbestände und Bruterfolg kontrolliert. Die Bestände von Rohrwei­he und Baumfalke nahmen stark, diejenigen von Rotmilan und Mäusebussard leicht ab. Habicht, Wespenbussard und Turmfalke(letzterer bei hohem Nistkastenangebot) blieben weitgehend konstant, während Sperber und Schwarzmilan deutlich zu­nahmen. Wanderfalke und Fischadler siedelten sich neu, der Seeadler vorübergehend an. Der Bruterfolg verlief teilweise parallel, beispielsweise ebenfalls ab­nehmend bei Rohrweihe und Baumfalke, während der Schwarzmilan bei starker Zunahme einen leicht rückläufigen Bruterfolg zeigte. Als Ursachen für die Bestandsveränderungen werden unter anderem Entwässerung(Rohrweihe), veränderte Land- und Forstwirtschaft(Verzicht auf Kahlschläge) und Prä­dation diskutiert. W. Mädlow