Heft 
(1917) 26
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20. (14. außcrordentl.) Versammlung des XXVI. Vereinsjahres.

Nie gab es einen erbitterteren Kampf zweier politischer Weltan­schauungen, wie der deutschen und der angelsächsischen. Deutschland ringt um sein Dasein mit einem übermächtigen erbarmungslosen Gegner. Der Vortragende behandelte das Problem den Verlust unserer Kolonien im Weltkriege, Stärkung der englischen Weltmachtstellung gerade durch die Niederwerfung seines gefährlichsten Rivalen, Ruß­lands, ohne die Schwierigkeiten zu verschleiern, die die Gefahr eines dauernden Verlustes der Kolonien und damit unser Abschneiden von wichtiger Rohstoffversorgung mit sich bringen würde, daher ist es eine Brotfrage für uns, einen Frieden zu erhalten, der uns den Besitz der Kolonien sichert. Im Anschluß an seine von Optimismus sich ab­sichtlich fernhaltenden Ausführungen zeigte der Vortragende eine Reihe von Lichtbildern, in denen die Bedeutung der Erzeugnisse unserer Kolonien für unsere Volkswirtschaft nachgewiesen wurde.

Der ausgezeichnete Vortrag trug zur Klärung so mancher Frage auf dem Gebiet unserer noch immer nicht nach Gebühr gewürdigten Kolonialpolitik bei.

20. (14. ausscrordentl.) Versammlung.

Sonntag, den 17. März 1918, 12 Uhr mittags

Besichtigung der Dorotheenstädtischen Kirche unter Führung des Herrn

Pfarrer Henckel.

Programmäßig war es dieselbe Stätte, an der 4 Tage zuvor, am 14. März, die sterblichen Reste Ernst Friedeis, des Patronatsältesten der Kirche, aufgebahrt waren, um nach erhebender Gedächtnisfeier nach dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde übergeführt zu werden, wie der 2. Vorsitzende Herr Prof. Mielke die Versammlung eröffnend aus­führte, ehe die Besichtigung begann.

Letztere erstreckte sich nach einem einleitenden Vortrag des Herrn Pfarrer Henckel über die Geschichte der Kirche und der Gemeinde auf die in und an der Kirche befindlichen zum Teil alten Grabdenk­mäler und Abendmahlsgeräte. Herrn Prof. Pniower gelang es dabei, auf Grund eines Monogrammes den Hofgoldschmied Daniel Männlich als den Urheber der vom Großen Kurfürsten der Kirche verehrten Abend­mahlsgeräte zu bestimmen.

Eine weitere Beschreibung der Sehenswürdigkeiten der Kirche s. Monatsblatt XXII. Jahrgang, Heft Nr. 67 1913, S. 87 88.