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Bericht über die Feier itn Norddeutschen Hof.
Marienberg, so wonniglich,
Von dessen Denkmalsspitz'
Dem weiten Ausblick zeiget sich Pribislaw’s einst'ger Sitz:
Das alles, und noch and’res hat Eingehend referiert
Herr Dr. Zache im „Monatsblatt“ — Von ihm auch redigiert.
Auf Kremsern ging's nach „Scharfenberg“
Mit thymianreichem Hang,
„Wo kauernd konnten wohnen Zwerg' „Bei des Piroles Sang;
„Wo leise nur ein Schnauben noch „Aus Otters Nüstern steigt,
Der zahlreich, eh' hier Menschen, doch Nur einzeln jetzt sich zeigt.
„Wo in die fichtenschweren Brau'n —
Die Chronik sagt's führwahr:
„Das Landvolk floh mit Kind und Frau'n „Vor feindlicher Gefahr.
Verwittern nun der Pfahlbau muss Im „Hechtloch“ tief und weit;
:,: Doch die prähistorische Wassernuss
Gar prächtig noch gedeiht. :,:
Bevor dem Eiland wir genah t Und seiner scharfen Höh’,
Ging's dampfwilrts auf dem „Schwanen- pfad“
Durch den Siebenhttgel-See;
Die Oberhavel dann hinauf —
Gleichwie im Traumesflug.
:,: Aus duft'ger Feme dämmert auf Des Grünewalds Hügelzug. :,:
Viel Reize bot der Uferkranz;
Reizvolleres kaum je.
Als dort im milden Sonnenglanz,
Das Dorf Heiligensee.
O „Interlaken — Brandenburg“,
Wie bist du hier so schön!
:,: Du märk'sche Heimat, sag', wodurch? Durch See und Wald und Höhn! :,:
Beim Wanderziel gelanget an,
Durch kühlen Trunk erquickt,
Ging es den „scharfen“ Berg hinan.
Wo Fernsicht uns entzückt;
Wo auf dem Gipfel, den einst glatt Die Hexen karessiert,
:,: Herr Dr. Bolle bestiegen hatf 'neu Stein, ganz couragiert. :,:
Er schilderte voll Poesie,
Der lagernd wir gelauscht,
Den Flügelschlag der Zeit, der hie Vorüber ist gerauscht.
Wer hier gehaust seit „Friedrichszeit“, Gepflanzt hat, okuliert:
:,: So auch die Humboldt's, »lie unweit In Tegel residiert. ;,:
Noch steht der alte Apfelbaum,
Unter dem Alexander sass,
Und schon im früh sten Knabentraum Von „Erkenntnisfrüchten“ ass.
Jetzt prangt, verpflanzt aus fernem Land. Das Humboldt ’s Ruhm erfüllt,
:,: Gehegt von Dr. Bolle's Hand:
Rings der Flora zaub'risch' Bild. :.:
Die Sonne sank — von Flur und Berg Ein Scheidegruss folgt ihr; „Klein-Eldorado“-Scharfenberg,
Unser Abschiedsgrtiss galt dir!
Zum nächt'gen Mahle ging es hin Nach Martens Park am See,
:,: Und heimwärts dann zu dir, Berlin — Am grünen Strand der Spree. :,:
:l.
Die letzte Fahrt galt jenem Schloss,
Zum , grünen Wald“ genannt;
Aus dem manch’ dtist're Mähr entspross, Wie münniglich bekannt.
Da lag’s am weiten dunklen See —
Ein still verklingend' Stück
:,: Von Waidmannssag' voll Lust und Weh —
Vor unser aller Blick. :,:
Im Vorraum das Sandstein-Relief,
Noch stetig ventiliert:
Ob Kurfürst oder Kellerchef Den Humpen präsentiert.
Wohl schwerlich mag, so glaube ich,
Dies je zu klären sein;
:,: So dass am Ende sicherlich Zu Essig wird der Wein. :,: