Heft 
(1893) 2
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Benachrichtigung.

Ks hiess so lang: der hat die Stadt erbaut.

Der tapf re, grimme alte Anhaltiner;

Ein Recke, rauh' wie jenes Raubtiers Haut,

Nach dem genannt er ward vom Herrn und Diener.

Jetzt aber künden frtth're Muhren laut:

Sein Anteil an dem Aufbau der Berliner Sei, statt liistor'scher Wahrheit, mehr Legende Und unverbürgt, wenns auch im Buche stünde.

Wir nun, in dieses Tages ros'gem Licht,

Die das Geschick stets aufwärts sehen steigen Des Ort's, an den uns fesseln Lieb' und Ifiicht,

Der Stadtgemeinde, die uns nennt ihr Eigen,

Woll'n ihr ergeben bleiben treu und schlicht,

Uns solcher Mutter würd'go Söhne zeigen!

Sei's unser Stolz, dass wachsend sonder Gleichen,

Sie andrer Sterne Glitnzen seh erbleichen!

Wohlan denn! Wer Berlin in Ehren lullt,

Dess' Freunde woll'n wir sein mit Seel' und Leibe!

Zu allem Schönsten, das umscbliesst die Welt,

So weit ihr strahlt des Sonnenrades Scheibe,

Gieb Du, o Herr, dass diese Stadt stets zilldt!

Von uns sorg Jeder, wie ers in ihr treibe.

Wem ziemts heut' mehr, bei brandenburg'schen Dingen,

Auf Alt-Berlin ein helles Hoch zu bringen?!

Mit Schwung und Feuer sang Frau Tilly Fickert, die Gattin unseres Mitgliedes, eine Anzahl elegischer, temperamentvoller und naiv- fröhlicher Lieder, die bei den Zuhörern stürmischen Ausdruck der Be­geisterung erweckten. Die vorletzte Nummer des Festprogramms: Aus dem Gebiete der Magie und des Spiritismus, sah man von einem der Gäste mit redlichem Bemühen und überraschendem Gelingen zur Dar­stellung gebracht. Dann spendete die vorgenannte Dame, welche sich um die Verschönerung des Festes so verdient gemacht, noch einige mit hinreissender Anmut gesungene Lieder, die den Abschluss der offiziellen Feier bildeten. Im Festsaale vergnügte die leichtbeschwingte .lugend sich nun beim Tanze, während die Andern, denen nach stillerer Freude beim traulichen Geplauder verlangte, sich in die Nebengemächer zurück­zogen. Erst mit Beginn der vierten Morgenstunde rüsteten die letzten der Festteilnehmer sich zum Aufbruch.

Benachrichtigung.

In der Angelegenheit, betreffend die Errichtung eines Denkmals für Kurfürst Friedrich I. bei Friesack, hatte der Ausschuss zum Zweck