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Über Fastnachtsgebräuche unter Berücksichtigung der Provinz.
„Dolmen“, viereckige oder runde, aus aufrechtstehenden Steinblöcken gebildete und mit einer Steinplatte überdeckte Kammern, die theils als Einzel-, theils als Massen- (Familien-) Gräber dienten, ln ihnen fanden sich die Gerippe in hockender Stellung vor. Die Erhöhungen bei den oberirdischen oder Hügelgräbern sind entweder rund oder lang gestreckt, wie ein solcher „Kundhügel“ mit einem Zugang zum „Steinkistengrab“ sich auf Sylt vorfindet. In den Langgräbern (wie dasjenige bei Stendal) lagen dagegen die Skelette ausgestreckt und an den Schmalseiten des Grabes erhoben sich zwei Kiesenblöcke oder sogenannte Wächter. Vielfach waren den Verstorbenen, wohl als Zeichen der Pietät, Urnen als Grabgeschenke beigegeben. Aus der dann folgenden Bronzezeit, in der die Bestattung durch den neuen Kultus des Leichenbrandes verdrängt wurde, finden sich unter den Modellen drei Terrassen von Brandstellen und ein vollständiges Steinhügelgrab aus der Mark. Während der neueren Bronze- oder Hallstätter Zeit, in der bis zur la Töne oder Eisenzeit ein gleichzeitiges Verbrennen und Begraben der Leichen stattfand, ist ein Skelettgrab mit sandüberschüttetem Steinhügel ebenfalls auf Sylt noch erhalten geblieben. So stellen, wie der Redner schloss, die vorgeschichtlichen Grabstätten den Urbeginn der Kunst eines Naturvolkes nach dem Zustande der Kindheit dar, bis es, um den Tod eines grossen Mannes oder um gewaltige Ereignisse für spätere Zeiten zu kennzeichnen, zur Errichtung von Denkmälern (Steinsäulen) überging. Menschenartige Gebilde, den Todten zur Ehrung, haben sich bei den Gräbern derselben vorgefunden.
7. Nach der Beendigung der Sitzung um 9 1 /2 Uhr fand ein geselliges Zusammensein im Ratskeller statt.
Über Fastnachtsgebräuche unter Berücksichtigung
der Provinz
von Dr. E. Gasner.
(Schluss.)
Diese Sitte ist in den höheren Ständen heute abgekommen. Im XVII. und Will. Jahrhundert muss sie noch allgemein im Schwange gewesen sein, ja der Brauch hat, was wohl angemerkt zu werden verdient, in (hm höheren Ständen eine feinere Umprägung und weitere Ausbildung erhalten, während sonst diese alte Gewohnheiten nur in