Schriftenschau.
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(im Grünwalde*).“ Beide Zitate erwähnt Otto Reinhardt in seinem Verz. der Weichtiere der Prov.-Brdb. nicht; dagegen fand derselbe in meiner Gegenwart auf einer Exkursion des Märk. Museums nach dem Brieselang bei Spandau vor einigen Jahren ein Exemplar an feuchter Stelle.
Ernst Friedel.
Triton helveticus, Triton alpestris, Lacerta viridis, Rana arvalis, Rana temporaria. Mir ist ganz unklar, weshalb keine Verbindungspunkte bei den einzelnen Tritonen sind, so z. B. bei helveticus, hier bei mir und dann Harz und Rhein (Bonn). Von Triton alpestris keinen mir bekannten Fundort bis jetzt am rechten Weserufer, dagegen am linken mehrere. Lacerta viridis ist mir nicht von hier bekannt. Rana arvalis habe ich an einigen Fundorten; was ich inzwischen aber sah, war Rana temporaria.
An Herrn Stadtrat Ernst Friedel Vegesack a. d. Weser
in Berlin. am 1. November 1888.
E. Borcherding.
Schriftenschau.
Neue Berliner Märchen von Gustav Heinrich Schneideck. Leipzig 1892. Verlag von Wilhelm Friedrich, K. R. Hofbuchhändler. — Die anregende und gewaltige Macht, welche das neue Gross- Berlin auf die Gemüter ausübt, äussert sich nicht allein im Berliner Roman, dessen weitschichtiges Gefilde Paul Lindau und andere Schriftsteller mit Sittenschilderungen angebaut haben, nicht allein im Berliner Schauspiel, wie es Sudermann in seiner „Ehre“ und „Sodoms Ende“ und die Dichter der freien Bühne uns vorführen, sondern auch in dem phantastischen Spiele märchenhafter Gestalten und Träume. Nachdem uns der leider jung verstorbene talentvolle Walter Gottheil vor wenigen Jahren mit einem Bändchen „Berliner Märchen“ beschenkt, erfreut Schneideck uns mit einem Angebinde, welches er „Neue Berliner Märchen“ betitelt. Das sind gerade wie die Gottheilschen Vorgänge, nicht Märchen im Grimmschen Sinne d. h. nicht Ueberlieferungen aus dem Volksmunde gesammelt, sondern frei- phantasirte Stoffe im Geschmaoke Andersen’s, der freilich ein unerreichbares Vorbild durch den Volkston, den er so glücklich trifft und durch den liebenswürdigen Humor, mit dem er uns unsere Schwachheiten und Thorheiten vorfUhrt, alle Zeit vorn bleiben wird. Patriotisch sind die Märchen „Kaiser Wilhelms Tod“, „des Grossen Kurfürsten Umritt in der Neujahrsnacht“; einen Blick auf das alte Berlin bietet uns die gemütvolle Schilderung „beillaase“. Eine Zukunftsprospektive in das tolle Treiben einer neuen Gründerzeit eröffnet uns „der Architekt Heidebrink“, den der Teufel inmitten der geplanten
*) Soll unsern Grunewald bedeuten.
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