Heft 
(1893) 2
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Das ehemalige Rathaus zu Dahme.

Befreiungskriege mit und habilitierte sich in Berlin. Er wurde daseihst im Jahre 1826 ordentlicher Professor in der juristischen Fakultät. Als solcher begründete er mit seinem Collegen und Freunde Savigny zu­sammen als Mitarbeiter der Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissen­schaft die sogenannte historische Schule der Rechtsgelehrten, machte sich um die Wiederherstellung des Textes der lex Servilia hoch ver­dient und verfasste eine Anzahl juristischer und philologischer Schriften. Letztere wurden nach seinem Tode von Fachmann herausgegeben. Ersten! erschienen bereits zu seinen Lebzeiten im Drucke. Diese waren die Fragmenta legis Serviliae repetundarum, Grundriss der Vorlesungen über die Geschichte des römischen Rechtes bis Jnstinian, Lehrbuch des gemeinen Strafrechtes, Kritische Phantasien eines praktischen Staatsmannes u. a. in.

Als Stadtverordneter der Stadt Berlin veranlasste er die Einführung der Hundesteuer und sorgte in hervorragender Weise für die Verschönerung und Vergrösserung der Stadt. Dabei beteiligte er sich persönlich an einschlägigen Bauarbeiten. So war die Anlage der Lennestrasse ganz allein sein Unternehmen. Lennö wurde von ihm erst bewogen, zu kaufen und zu bauen.*) Bei den Anlagen der Marien-, Luisen- und Albreehtstrasse tlüitig, trat er das Gelände für die Marienstrasse ganz und gar und für die Albreehtstrasse zum grössten Teil, nämlich die mittlere Strecke, an die Stadt unentgeltlich ab.

Ausserdem war er Mitbegründer der Berliner Lebensver­sicherungsgesellschaft von 1832 und der Schöpfer des Seebades Heringsdorf.

Er starb am 14. Juli 1838 zu Berlin an der Cholera. Der berühmte Münchener Architekt Leo von Klenze war ein Bruder Clemens Klenzes.

Hans Klenze (Enkel des Verewigten).

Das ehemalige Rathaus zu Dahme.

Von Robert Mielke.

Das alte Rathaus zu Dahme, ein ehemaliger Kirchenbau, ist nun­mehr verschwunden, um einem Neubau Plalz zu machen, nachdem es über 300 Jahre seinem ursprünglichen Zwecke entfremdet war. Auf

*) Für die jetzige Lennéstrasse, welche einen Teil des sogen Kanonen-Weges bildet, beantragten die Stadtverordneten zu Ehren Klenzes am lfi. August 1838 den NamenKlenzestrasse. Dies wurde jedoch abgelehnt und durch Allerhöchsten Erlass vom 10. August 1839 zu Ehren des verdienten K. Gartendirektors der Name L e n n 6 - Strasse bevorzugt. Hoffentlich wird nach dem nicht minder verdienten Clemens Klenze noch einmal später eine Berliner Strasse benannt werden. E. Friedei.