Dorf Hönow und die grosse Schildkröte.
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nördlichen anschliessenden ähnlich gewundenen Seeen, als Böth-See und der Schmale See, als Auswaschungseinschnitte in der Kochplatte des Barnim anzusehen sind, die ihre Entwässerung nach der Wühle und mittels dieser zum Spreethal suchen. Diese Seeen stehen auf dem Aussterbeetat, indem sie der Verkrautung (vorzüglich durch Stratiotes aloides, die Wasseraloe), der Verschilfung und Vertorfung mehr und mehr unterliegen. In der Nähe, des Kiefern-Hölzchens, welches unter dem Namen der llerrendikte nördlich des Büthsees angrenzt, sind die auf der Generalstabskarte von 1870/71 noch als Wasser blau getuschten Flächen bereits fast gänzlich landfest und im heissen Hochsommer bei einiger Vorsicht zu Fuss passierbar.
Bei von Ledebur „Die heidnischen Altertümer des Regierungs- Bezirks Potsdam“ wird s. v. lloenow eine sogenannte Schwedenschanze bei dem Dorf Hönow im Lokalitäts-Bericht von 1843 erwähnt. Von der Bezeichnung Schwedenschanze ist bei den Ortskundigen nichts bekannt; das Beiwort „sogenannte“ deutet auch wohl nur an, dass der Berichterstatter eine Wallaulage von der Art meint, die man bei uns hie und da Schwedenschanzen nennt, obwohl sie mit den Schweden so wenig zu thun haben, wie die Türkenschanzen in Ungarn und Siebenbürgen etwas mit den Türken. Die Schwedenschanzen der Provinz Brandenburg entpuppen sich vielmehr in der ganz überwiegenden Zahl der Fälle als wendische Burgwälle, in vereinzelten Fällen — nach Ausweis der Ge- fässreste — auf germanischer Grundlage. Nach eingezogenen Erkundigungen scheint hier die als „Blocksberg“ bezeichnete Örtlichkeit gemeint gewesen zu sein.
Kuhn sagt hierüber a. a. 0. S. 213 Folgendes:
„Etwa zwei Meilen von Berlin kommt man auf der Strasse nach Alt-Landsberg an das Dorf Hönow, das sich an einem kleinen See erstreckt, dessen Ufer von der Dorfseite aus zwar nicht sehr hoch, aber doch ziemlich steil sind. Dicht bei der Kirche, die nur wenige Schritte vom See entfernt liegt, befindet sich ein kleiner, steil abschüssiger Hügel, der fast kreisrund ist, hart am See. Er hat, wie man das deutlich sehen kann, offenbar mit der angrenzenden Anhöhe, auf welcher die Kirche liegt, zusammengehangen, ist aber jetzt durch einen tiefen Graben von ihr getrennt und auch ein ganz Teil höher als dieselbe. Dieser Hügel führt den Namen des Blocksberges, den er davon tragen soll, dass sich zu verschiedenen Zeiten allerhand Spuk dort blicken lassen, von dem man jedoch jetzt nichts mehr weiss.“
Leider ist die sehr merkwürdige Stelle durch Abtragen des Hügels bis unter die Wasserlinie und dadurch, dass auffallender Weise das Seebecken zwischen der Kirche und dem gutsherrlichen, jetzt dem Herrn l'otti gehörigen Park an Tiefe im Gegensatz zu dem nördlichen Seen- Z'ige zugenommen hat, gänzlich verschwunden, von dem Kundigen aber