Heft 
(1893) 2
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Kleine Mitteilungen.

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der Mark Brandenburg mit etlichen Scheffeln Gerste des Mittags umb 11 Uhr aus Berlin. Vor der Stadt aber blieben seine Pferde auf der Brücken stehen und konnte Er Sie weder mit Worten noch Streichen von der Stelle bringen, lndess ersiehet der Bauer auf seinem Wagen ein grosses altes und hässliches Weib, mit feurigen Augen, das redete Hin an und sprach:Wass siehst Du Dich lange umb? Fahre fort, denn ich bin müde und habe Dir lange nachgeeylet.

Der Bauer antwortete gantz erschrocken:Soll ich Dich noch mit­führen, da Du doch siebest., dass die Pferde so nicht fort wollen.

Das Weib sagte:Gib mir die Peitsche und setze Dich auf den Wagen, ich will sie schon fort bringen. Der Bauer fasste endlich ein Hertz und sagte:Ich bin durch Gottes Gnaden diesen Weg manchmahl gefahren und will ihn auch dieses mahl ohne Deine Hiilfte vollenden, und hierauf fing Er an zu singen:Eine feste Burg ist unser Gott! Das Weib lmb dagegen an, Gott und seinen Sohn zu lästern und wolte auch den Bauer dazu bereden, rückte Ihm bey seiner Frömmigkeit seine Armuth vor, Er solte Ihr folgen, Sie wolte Ihn Geld genug geben, wies Ihn auch dessen einen gantzen Scheffel voll. Wie das Weib aber die Scluirtze auflmb, wurde der Bauer der hässlichen Gestalt recht ge­wahr, darüber erschrack Er noch mehr und sagte:Willtu fahren, so fahre mit in Jesus Nahmen! Damit verschwand das Weib und der Bauer fuhr nach Hause.

Zum Schluss sei noch bemerkt, dass das Bauerndorf Hönow mit seiner langgestreckten, ungemein breiten, baumbeschatteten Hauptstrasse in seiner jetzigen Gestaltung durchaus den Eindruck einer deutschen Ansiedelung macht.

So viel von Hönow und der grossen Schildkröte.

Kleine Mitteilungen.

Wassernuss (Trapa natans). Herr Geh. Berg-Rat Dunker legte in der Sitzung des naturwissenschaftlichen Vereins von Sachsen und Thüringen vom 20. October 1802 eine Wassernuss von einer Insel bei Cassel vor. Hierzu bemerkt Herr Dr. Smalian, dass dieselbe in Oberschlesien noch recht häufig sei, so dass ihre Früchte in Breslau massenhaft auf den Markt kommen, um geröstet und gegessen zu werden. In der schwazen Elster bei Liebenwerda ist die Trapa natans noch heute zahlreich. Ueber das fossile Vorkommen der Wassernuss bemerkt Herr Prof, von Fritsch, dass dieselbe bisher nur in den mioeänen Braunkohlen gefunden sei, nicht aber in den älteren Braunkohlenflötzen; die mioeänen Nüsse zeigen alle nur zwei Domen. Z.